Bares für Rares: Händler kann nicht fassen, wer da was von ihm kaufen will
Köln - Prominente Überraschung! Die Händler von "Bares für Rares" kaufen schon seit einigen Jahren fleißig die Antiquitäten der Kandidaten. Natürlich zum Zwecke des schnellen Verkaufes. Doch genau der entpuppte sich bei einem der Händler nun zur großen Überraschung. Plötzlich war nämlich ein Superstar in der Leitung.
Wenn täglich im ZDF um 15:05 Uhr die Sendung "Bares für Rares" läuft, schalten um die drei Millionen Menschen ein. Und darunter offensichtlich auch der ein oder andere Super-Promi. Das jedenfalls stellte jetzt einer der Händler fest.
Daniel Meyer (45) aus Münster gehört schon seit fünf Jahren zum festen Stamm des Händler-Teams. Bei ungefähr 50 Sendungen macht er pro Jahr mit, in denen er schon so einige Schätzchen kaufte.
Er war es auch, der den teuersten Ankauf überhaupt in der Sendung tätigte. Denn Meyer bot im Jahr 2016 für eine mittelalterliche Goldmünze satte 25.000 Euro. Für den Kauf tat er sich damals mit seinem Händlerkollegen Fabian Kahl zusammen. Und sie hatten Erfolg. Die Münze wechselte nach dem Ankauf in der Sendung für 33.000 Euro den Besitzer.
Auch ein Verkauf, an den sich Meyer ewig erinnern wird, ist der, als plötzlich ein Superstar in seiner Leitung war. Das kam so: Meyer kaufte in der ZDF-Sendung "Bares für Rares" eine Frauenskulptur für ein paar Hundert Euro an. Sie war von einem französischen Künstler entworfen und in die Zeit des Art Déco (etwa 1922-1928) zu verordnen. Kein sonderlich einprägsames Ereignis bis dahin. Kauft der Auktionator schließlich regelmäßig Antiquitäten an. Anders als bei Ankäufen in seinem Münsteraner Geschäft aber, haben die Ankäufe in der TV-Sendung einen großen Vorteil: Etliche Interessenten sehen das Objekt und verlieben sich vielleicht.
So geschehen! Tage nach der Ausstrahlung der Sendung klingelt plötzlich das Telefon von "Bares für Rares"-Händler Daniel Meyer, erzählt dieser in den "Westfälischen Nachrichten": „Ich bekam einen Anruf: Hallo, hier ist der Thomas. Doch ich sagte dem Mann, dass ich keinen Thomas kenne“, so Daniel. Er glaubte nicht, welcher Thomas da am anderen Ende der Leitung war. Es war kein geringerer als Thomas Gottschalk, Deutschlands Supernase und Talkmaster Nummer eins!
Thomas Gottschalk erzählte Meyer, dass seine Frau „Bares für Rares“ liebe und in der Sendung die schöne Figur gesehen hatte. „Die würde ich gerne meiner Frau zum Geburtstag schenken“, so Gottschalk zu Meyer. Und tatsächlich, die Skulptur war noch da und Gottschalk kaufte sie Meyer ab.
Ob sie bei dem fürchterlichen Brand, der Anfang November 2018 in Kalifornien wütete und bei dem auch Gottschalks Anwesen bis auf die Grundmauern zerstört wurde, vernichtet wurde, ist Meyer nicht bekannt. Es ist leider zu befürchten.
Gottschalk lästert fies über "Bares für Rares"
Gottschalk und Bares für Rares? Da war doch mal was! Genau: Der Talkmaster und Gigant der Abendunterhaltung hatte sich 2017 unbeliebt gemacht, als er über Horst Lichters Sendung "Bares für Rares" spottete.
In der Talkrunde bei Anne Will sagte er damals: "Ich habe eine Show gemacht mit Jean Paul Gaultier, Helene Fischer und Aerosmith. Aber keine Sau hat sich dafür interessiert. Wir hatten miese Quoten. Und dann macht das ZDF eine Sendung, in der ältere Menschen in Anglerjacken ihre alten Kuckucksuhren in irgendeine Trödelabteilung bringen."
Der Showmaster polterte weiter: "Da sagt dann einer, 'Da geb ich 80 Euro.' Das ist pure Langeweile, aber da gucken fünf bis sechs Millionen Menschen zu."
Gottschalk spielte damit auf den Versuch seiner eigenen Vorabend-Talkshow an, die er 2011 für die ARD ins Leben rief. Es sollte sein großes Comeback nach dem "Wetten Dass...?"-Aus werden. Er lud für sein neues TV-Konzept viele Prominente in ein kleines Studio mit Publikum, unterhielt sich mit ihnen und wurde damit live vor der Tagesschau gesendet. Doch wegen zu schlechter Quoten war schon 2012 wieder Schluss mit der Sendung. Eine Schlappe, die Gottschalk offenbar lange nicht verarbeiten konnte.
Mit dem Geschenk für seine Frau aus der Sendung "Bares für Rares" hat er nun aber offensichtlich seinen Frieden mit Horst Lichters TV-Show gemacht.
Zuschauerzahlen von Bares für Rares
Zwar hat Gottschalk in seiner frechen Aussage über "Bares für Rares" etwas übertrieben, aber tatsächlich schalten Millionen ein, wenn Horst Lichter mit seiner Trödelshow auf Sendung geht.
Am Nachmittag sind es meist so knapp über drei Millionen, also keine fünf bis sechs, wie Gottschalk spottete.
Aber wenn "Bares für Rares" zur Primetime (also 20.15 Uhr) mit einem Special auf Sendung geht, können es schon um die fünf bis sechs Millionen Zuschauer werden.
Rekord am Nachmittag war übrigens Neujahr. Da schalteten über vier Millionen ein, was natürlich auch am Feiertag lag.
Das ZDF ist also mehr als zufrieden mit den Quoten von Bares für Rares. Sogar beim jüngeren Publikum, dass im öffentlich rechtlichen Fernsehen sonst eher spärlich zu finden ist, schafft die Sendung regelmäßig einen Marktanteil von über zehn Prozent. Üblich sind beim ZDF eher um die fünf Prozent.