"Bares für Rares": Wertvoller Armreif aus Gold birgt jahrhundertealte Geschichte
Köln – Ein geschichtsträchtiges Armband wandert in der Mittwochsfolge von "Bares für Rares" über den Tresen der Händler und Experten. Seine Geschichte und Aufmachung löst großes Erstaunen aus.
Ira und Bernd Schlattmann aus Bünde in Ostwestfalen tragen ihren vor Jahren ersteigerten Schatz ins Pulheimer Walzwerk bei Köln.
Er sei einfach zu wertvoll, um ihn im heimischen Schließfach aufzubewahren, erklärt das Ehepaar. Denn damals kaufte Bernd den Armreif für seine Frau Ira. Als das Schmuckstück eintraf, kam hingegen die Ernüchterung: Es war zu groß für das Handgelenk seiner Gattin.
Und somit versucht das Ehepaar sein Glück nun in der Trödelshow. Schmuck- und Goldexpertin Wendela Horz (52) begutachtet das Accessoire und kommt mit mehreren wissenswerten Informationen um die Ecke.
Zunächst einmal erklärt sie, dass das Armband älter ist als erwartet. "Es ist im 20. Jahrhundert entstanden, frühestens in den 20er-Jahren", lautet die erste Einschätzung der Expertin.
Das aus 585er-Gold bestehende Armband wurde deutlich in Handarbeit gefertigt und die Applikation auf der Vorderseite scheint noch älter zu sein: "Die stammt auf jeden Fall aus dem 19. Jahrhundert."
Armreif mit christlicher Bedeutung
Mindestens so spannend wie das Alter des Schmuckstücks ist seine Geschichte. Denn die Applikation umfasst eine Erdbeerpflanze und eine Muschel – beides sehr christliche Zeichen.
"Die Muschel ist das Erkennungszeichen für Pilger", beginnt Wendela. "Die herunterhängenden Früchte an der Erdbeerpflanze symbolisieren die Demut. Das Erdbeerblatt steht für die Dreifaltigkeit. Und die fünf Blütenblätter stehen für die fünf Wundmale von Jesus Christi."
Sie vermutet, dass der christliche Aufsatz in vergangenen Zeiten einst eine Brosche gewesen sein muss. "Leider haben wir sehr große Schäden", erkennt die 52-Jährige. Auch die drei Diamanten seien nicht von sehr guter Qualität. Dennoch liegt der Ankaufswert für das Gold bei schlappen 3900 Euro.
Mit einer Schätzung von 4400 Euro geht es für das Pärchen dann in den Händlerraum.
Armband bekommt neuen Besitzer
Dort staunt man nicht schlecht über das Gewicht des Armreifs. "Die Besitzerin, die das hat machen lassen, hatte sehr viel Stil", wird zu Beginn festgestellt. Schnell kommt man auch dort zur Sache, als das Ehepaar den Goldpreis nennt. 4000 Euro lautet das erste Gebot.
Ziemlich zaghaft geht es allerdings weiter, bis Elisabeth Nüdling (42) das Manschetten-Armband ersteigert: Für 4300 Euro wandert es in ihren Besitz.
Während ihre Mitstreiter die ziemlich mitgenommene Applikation restaurieren würden, möchte die Schmuck-Händlerin es so belassen: "Ich finde es sehr charmant, selbst mit dieser Abreibung."
Bares für Rares wird täglich ab 15.05 im ZDF ausgestrahlt und ist zeitgleich in der Mediathek abrufbar.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares