Bares für Rares: Was passiert eigentlich nach dem Kauf durch die Händler?
Pulheim - Bei "Bares für Rares" geht alles Mögliche über die Tische der Experten und Händler. Das meiste wird dann tatsächlich von einem der Händler oder einer Händlerin gekauft - doch was passiert danach mit den Raritäten? ZDF gibt Einblicke .
Was passierte mit den zwei seltsamen Schaufensterpuppen, die Walter Lehnertz (55) aus der Eifel für 410 Euro erworben hat? Zwar sind die beiden Puppen schon besonders, doch will "Waldi", wie er gern genannt wird, es nicht dabei belassen. So engagierte er zwei Tattoo-Künstler, die die beiden Schaufenstermodelle in noch speziellere Objekte verwandeln sollen.
Die männliche Puppe bekommt daraufhin dann einen lila-pinken Farbverlauf auf den Körper gesprüht. Zusätzlich bringt der Künstler einen kölnischen Schriftzug auf die Seite des Körpers an und zaubert somit einen künstlerischen Oberkörper.
An der weiblichen Figur arbeitet ein anderer Künstler und das nur mit einem Stift. In feinster Handarbeit bringt er nach und nach verschiedene Motive an, die alle das Thema Meer und Angeln umspielen - perfekt für Walter, den Hobby-Angler.
Dieser freut sich auch ungemein über die Verwandlung seiner Raritäten und beschließt kurzerhand, sie für sich selbst zu behalten. Mittlerweile sind aus den Raritäten nämlich Kunstwerke geworden. Falls er sie doch mal verkaufen will, würde er mindestens 2000 Euro pro Figur verlangen. "Kunst muss bezahlt werden", begründet er seine Vorstellungen.
Eine Brosche wird gleich zu drei Paar Schmuckstücken
Auch Susanne Steiger (40), eine Schmuckexpertin, erhielt den Zuschlag für eine Brosche, die sie von Anfang an begeisterte. Stolze 2500 Euro überließ sie dem Verkäufer für das gute Stück. Schon vor dem Kauf schmiedete sie Pläne für die Verwertung des Schmuckstücks.
Statt der eher hässlichen Brosche möchte sie zwei Paar Ohrstecker sowie einen schmalen Diamenten-Ring kreieren. Dafür muss sie zunächst die größeren Diamanten schleifen lassen, da sie ein wenig beschädigt wurden und vor allem nicht gleich groß sind.
Diese Arbeit erledigt ein Diamantenschleifer, ein Handwerk, dass trotz großer Nachfrage eher selten geworden ist. Der sorgt für mehr Reinheit und gleicht die Diamanten an.
Für die Endprodukte will die Händlerin dann einiges an Geld haben. Die Ohrstecker mit 1,8 Karat sollen nun 4000 Euro kosten, der Ring mit 0,4-karätigen Brillanten 900 Euro, und die Ohrstecker mit dem 0,1-karätigen Brillanten sollen für 300 Euro verkauft werden.
Bei den 2620 investierten Euro würden dann 2580 Euro Gewinn rausspringen - lohnenswerte Arbeit also.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares