Bares für Rares: Was bringt diese Brosche mit kuriosen "Bömmeln"?
Köln - Wie so oft tauchte bei "Bares für Rares" in der neuesten Folge ein durchaus kurios anmutender Gegenstand zum Verkauf auf.
Das Wertstück mit Goldbehang sollte eine Brosche darstellen. Doch Moderator Horst Lichter (60) wirkte beim Anblick irritiert: "Diese zwei Bömmel musst du mir erklären."
Damit sprach er Heide Rezepa-Zabel (56) an, die als gelernte Kunsthistorikerin und Expertin bei "Bares für Rares" genau wusste, worum es sich bei dem Schmuckstück handelte.
Die winkte aber zunächst ab und fing beim roten Gegenstand der Brosche an: "Hier haben wir eine geschnitzte Koralle in Form einer Einzelblüte."
Nun wusste Horst Lichter, aus was für wertvollen Material der Gegenstand teilweise bestand.
Die Form hatte es zusätzlich in sich: "Und zwar glockenförmig mit gebündelten Staubblättern." Eine zauberhaft detailreiche Erläuterung der Expertin!
Sie interpretierte das Stück als "Ernte eines Tauchers", da die geschnitzte Blüte von einer goldenen Kette umschlungen wurde.
Auch die Koralle selbst galt als besonderes Objekt: Sie wurde 1875 in der Natur entdeckt und fiel durch ihre lachsfarbene Färbung auf. Sie wurde im Mittelmeer ausgebeutet.
Das hat es mit den "Bömmeln" auf sich
Warum das gute Stück ebenfalls aus dieser Zeit stammte: Die Quasten an der goldenen Kette galten laut Expertin als eindeutiges Zeichen.
Horst Lichter hatte sie als einfache "Bömmel" abgetan. "Diese Quasten-Mode war sehr beliebt. Insbesondere in den 1870er Jahren", so Rezepa-Zabel.
Doch ob dieser alte Schmuck auch in diesem Jahrtausend noch gefragt ist? Laut Expertise handelte es sich um eine echte Goldkette aus 750er Gold mit der bereits genannten lachsfarbenen Koralle in Blütenform.
Bevor die Expertin ihren Schätzwert abgab, klärte sie darüber auf, dass Korallen-Schmuck innerhalb Europas gehandelt werden darf. Speziell alter Schmuck aus diesem Material sei problemlos zu verkaufen.
Aber nicht nur die geschnitzte Koralle hatte ihren Wert, auch die "Bömmel" aus Gold brachten Bares auf die Waage. Sie sollten alleine schon 600 Euro. Die gesamte Brosche sollte den Händlern mindestens 900 Euro bis 1000 Euro wert sein.
Elke Velten-Tönnies kauft die Brosche
Auf den ersten Blick monierten die Händler zwar einige Kleinigkeiten, doch Wolfgang Pauritsch (50) war durchweg angetan. Er lachte über die zunächst gebotenen 120 Euro von Walter Lehnertz (55) und legte die Latte sofort wesentlich höher.
Er bot 800 Euro! "Da bleibt mir ja die Spucke weg", rief Elke Velten-Tönnies (69). Die gelernte Juwelierin staunte über das vorschnelle Gebot in dieser Größenordnung.
"Weißt du, wie schwer das Gold ist? Diese Quasten sind sehr schwer, der Materialwert ist sehr hoch", legte Pauritsch seine Argumente für das hohe Gebot offen.
Kurioserweise ging Velten-Tönnies mit 100 Euro über das Gebot und Pauritsch hielt sich im Anschluss einfach zurück. Da hatte er den Preis hochgetrieben und war ganz fix ausgestiegen.
Der Verkäuferin war es egal, sie freute sich über das viele Geld für die "Bömmel-Brosche" samt Koralle, die die Besitzerin wechselte.
"Bares für Rares" läuft täglich ab 15.05 Uhr im ZDF. Vorab zeigt der Sender die Folgen in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: ZDF/Bares für Rares