Wahnsinns-Geschichte bei Bares für Rares treibt den Preis hoch!

Köln - "Bares für Rares" im ZDF gehört längst zu den beliebtesten TV-Shows im Nachmittagsprogramm. Zuschauer rätseln immer wieder, welche Objekte besonders viel Geld einbringen. Kürzlich haben zwei Büsten bei "Bares für Rares" aufgezeigt, warum sie besonders viel Geld einbrachten. Es war die Geschichte hinter den Objekten!

Die Büsten von Goethe und Schiller gehörten mal dem Ausnahme-Physiker Albert Einstein.
Die Büsten von Goethe und Schiller gehörten mal dem Ausnahme-Physiker Albert Einstein.  © ZDF/Bares für Rares

Die Gesichter der beiden Vorzeige-Denker Goethe und Schiller wurden wohl tausendfach in Büsten, Statuen und Denkmäler gegossen.

So landeten kürzlich auch zwei Büsten mit den Köpfen von Johann Wolfgang von Goethe (1749 bis 1832) und Friedrich Schiller (1759 bis 1805) bei Horst Lichter auf dem Tisch.

Doch die Büsten war garnicht mal das so besondere, sondern die Geschichte dahinter: "Das Besondere ist, dass sie von Albert Einstein stammen", erklärte der Besitzer ganz sachlich gegenüber Horst Lichter.

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Dem "Bares für Rares"-Moderator geht bei dieser Ansage natürlich mal mächtig der Puls hoch: "Ja jetzt machst du mir aber mal ein Fass auf. Mein lieber Herr Gesangsverein", staunt Lichter nicht schlecht.

Kurz zur Erklärung, falls Ihr gerade nicht mehr wisst, wer der geniale Albert Einstein (1879 bis 1955) war: Er war herausragender Physiker, der sogar den Nobelpreis gewinnen konnte!

Wie kommt der Besitzer denn auf diese verrückte Geschichte? "Meine Großtante war von 1927 bis 1933 Hausdame bei Albert Einstein. Und da waren meine Großeltern zu Besuch und als Geschenk gab es dann eben Schiller und Goethe."

Horst Lichter bringt diese zunächst verrückt klingende Geschichte schnell auf den Punkt: "Also, wenn das stimmt, ist das eine Sensation, mein Lieber."

Eine echte Herkules-Aufgabe für den Experten bei "Bares für Rares". Die erste Einschätzung dieser Geschichte lautet daher: "Genau festmachen kann man das natürlich nicht."

Doch der Experte verrät, wie diese Geschichte hinter den Büsten doch noch erklärt werden könnte: "Das Einzige, was man im Antiquitätenbereich machen kann, ist eine Indizienkette aufbauen."

Was das heißt? Wie ein Detektiv sämtliche Beweise zusammensuchen und prüfen, ob die Geschichte wirklich stimmt.

Und diese Indizienkette gelingt bei den angeblichen Büsten von Albert Einstein äusserst gut. So gibt es ein Buch, in dem erklärt wird, wie zunächst Albert Einstein in den Besitz der Büsten gelangte.

Zusätzlich gibt es einen Brief, der die Schenkung der Büsten an die Familie des "Bares für Rares"-Kandidaten bestätigt. Der Brief trägt sogar die echte Unterschrift Albert Einsteins.

Händler sind erstaunt über die Einstein-Büsten

Die Händler staunten nicht schlecht, als sie die Geschichte hinter den Büsten erfuhren.
Die Händler staunten nicht schlecht, als sie die Geschichte hinter den Büsten erfuhren.  © ZDF/BaresfürRares/screenshot

"Also die beiden Büsten sind von Albert Einstein verschenkt worden", fragen die Händler zunächst ungläubig.

Der Besitzer erläutert erneut seine Geschichte und zeigt die Belege.

Bei Fabian Kahl trifft er damit auf offene Ohren: "Also ich finde die Story sehr glaubwürdig und auch beweisbar."

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Na, wenn da mal nicht jemand Kaufinteresse hat! Und sein Gebot startet tatsächlich sofort bei 1250 Euro.

Doch Händler Fabian Kahl ist nicht alleine bei "Bares für Rares" und auch die Händler haben das Besondere an den Büsten längst erkannt.

Die Gebote gehen hoch bis 1750 Euro. Und Fabian Kahl setzt am Ende noch einen drauf, kauft die Einstein-Büsten mit den Gesichtern von Goethe und Schiller für stolze 1850 Euro.

Woher stammten die Büsten?

Die beiden Bronzebüsten mit den Darstellungen von Friedrich Schiller und Johann Wolfgang von Goethe stammen laut Angabe "H. Gladenbeck u. Sohn" von der Bildgießerei Gladenbeck aus Berlin.

Bei den Sockeln handelt es sich allerdings schon um Standardsockel, auf die dann die jeweiligen Büsten aufgesetzt wurden.

Die Büsten wurden aus einem dünnwandigem Bronzegussverfahren hergestellt. Die Herstellungszeit dieser einfachen Ausfertigungen kann auf die Jahre zwischen 1890 bis 1900 datiert werden. Damit sind die Büsten keine besonders wertvollen Büsten, aber ihre Geschichte macht sie umso wertvoller.

Genialer Physiker Einstein musste aus Europa flüchten

Der in Ulm geborene Einstein musste als Jude vor den Nazis in die USA fliehen. Viele erhaltene Briefe des ab 1933 in den USA lebenden Physikers nehmen auf die Lage im nationalsozialistischen Deutschland Bezug.

Kurz vor seiner Flucht in die USA lebte Einstein auch noch wenige Monate im belgischen De Haan an Zee. Das Wohnhaus mit Ferienwohnungen und eine Statue vor Ort können noch heute besichtigt werden. Ein Brief von Albert Einstein wurde im Jahr 2017 für mehrere Tausend Euro versteigert.

In dem Brief schreibt Einstein schonungslos offen über die Politik Europas gegenüber dem von Nazis beherrschten Deutschland "Ich gebe keinen Pfifferling mehr für Europas Zukunft", schreibt Einstein in dem Brief.

Titelfoto: ZDF/Bares für Rares

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