Bares für Rares: Experte enthüllt sensationelle Fälschungen!
Köln - Zwei tolle Bilder fanden diese Woche den Weg in die beliebte Nachmittags-Sendung "Bares für Rares" (ZDF). Kandidaten können hier ihre Antiquitäten schätzen lassen und anschließend gleich verkaufen. Doch dieses Mal ging etwas gehörig schief!
Millionen schauen täglich die Sendung (15.05 Uhr) um Moderator Horst Lichter (57), der Kandidaten ins Walzwerk von Pulheim einlädt. Mit großen Erwartungen bringen sie ihre Antiquitäten mit, lassen sie von Experten schätzen.
Am Montag so geschehen bei Diana Baum. Die sympathische Frau hat zwei Gemälde dabei. "Aus der Familie sind sie. Woher genau, kann ich nicht mehr sagen."
Dafür weiß sie, was sie als Gegenwert dafür haben möchte: "Ich will nach Dubai, hin und zurück." Das sollte also rausspringen beim Verkauf der zwei Gemälde. Konkret möchte sie 1500 Euro mindestens haben. Erwartungsvoll schaut sie in Richtung des Experten Colmar Schulte-Goltz (45). Der studierte Kunsthistoriker und Galerist ist genau der richtige Ansprechpartner für Gemälde aller Art.
Er legt auch direkt los mit seiner Expertise: "Es sind zwei richtig gezeichnete und aquarellierte Bilder auf Papier. Mit Signatur. Einmal Jozef Israels, ein bedeutender, holländischer Maler aus dem 19. Jahrhundert. Zum anderen Isaac Israels, sein Sohn. Beide Maler haben zusammen gearbeitet, waren auf der Höhe des damals Möglichen."
Colmar geht auf die Motive ein, spricht von einer schlichten, aber sehr schönen Darstellung, die eher flüchtige Momentaufnahmen zeigt.
Experte wird plötzlich skeptisch
Dann jedoch kommt ein komischer Unterton in die Ausführung des Experten. "Die Handschriften kann man von Vater und Sohn kaum unterscheiden. Beide Bilder wirken sehr gleich." Vater und Sohn hätten hier die gleiche Ausstattung, den gleichen Stil, was doch sehr ungewöhnlich sei.
Horst wird nun auch skeptisch und fragt nach. "Colmar, auf was willst Du hinaus?"
Colmar wird konkreter: "Die Unterschriften auf den Bildern weichen sehr von dem ab, was ich bisher von den Malern kenne. Der Anfangsbuchstabe wurde zum Beispiel vorgezeichnet, wegradiert und dann wurde das noch einmal geschrieben. Aber meine eigene Signatur kann ich eigentlich immer. Die eines anderen müsste ich üben."
Alles deute hier darauf hin, dass diese beiden Werke nicht original sind. Auch die Rahmen sprechen eine deutliche Sprache. Sie sind zwar um die 100 Jahre alt, wurden aber ohne Passepartout angefertigt und eher für einen schnellen Käufermarkt produziert. Colmar abschließend: "Es ist gut gemeint, aber beides keine Originale."
Rumms. Das hat gesessen. Diana Baum ist schockiert. "Ich bin voll geplättet." Horst tröstet die sichtlich erschrockene Dame und umarmt sie spontan. Recht kleinlaut verlässt sie den Expertentisch. "Ich bin traurig, damit hatte ich nicht gerechnet", sagt sie noch in die Kamera.
Zum Händlerraum darf die Dame nicht, weswegen sie auch keine Händlerkarte bekommt. Fälschungen dürfen nicht verkauft werden. Die Dubai-Reise muss nun also anders finanziert werden.