"Bares für Rares"-Kandidat stellt Händler bloß, dann schießt der Preis in die Höhe!
Köln - Bei "Bares für Rares" landen nicht selten Gegenstände, die auf den ersten Blick nicht zu identifizieren sind. Dazu zählt auch das Hypsometer. Ein Kniff im Händlerraum sorgt plötzlich für eine Preisexplosion!
Bevor die Verkäufer den Expertenraum betreten, rätselt Horst Lichter (61), was dort vor ihm auf dem Tisch liegt. "Das sieht aus wie eine kleine Küche für draußen", mutmaßt der Moderator. "Ein wenig hast du recht", erwidert Detlev Kümmel (55).
Für ein wenig Erleuchtung sorgt erst der Auftritt von Kandidat Heiko aus Springe, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Jeanine nach Köln gereist ist, um der ZDF-Trödelshow einen Besuch abzustatten.
Während seine Frau noch laut überlegt, wer das Verkaufsobjekt überhaupt haben wollen würde, klärt Heiko auf, dass es sich dabei um ein Hypsometer handelt. Jahrzehntelang habe dies im Keller der Uni Hannover Staub angesetzt.
Er selbst arbeite dort als Techniker am Geografischen Institut. Die Aufklärungsarbeit überlässt er jedoch dem Experten. "Ein Hypsometer ist dafür da, um meine befindliche Höhe festlegen zu können", führt Kümmel aus. Die Herstellung rührt aus dem Jahr 1929, wie ein Aufdruck beweist.
"Im Grunde genommen ist es ein Transformer", betont der Experte, weil man es "komplett zerlegen" könne. Im aufgebauten Zustand wird damit Wasser gesiedet. Der Clou: Je nach Höhe und dem damit einhergehenden Luftdruck ist der Siedepunkt variabel!
Lisa Nüdling ist vom Hypsometer begeistert: "Das ist Bildungsfernsehen!"
Der Wunschpreis des Verkäufer-Ehepaares liegt bei bescheidenen 100 Euro. Kümmel geht darüber und taxiert den Schätzpreis für das Hypsometer auf 180 bis 200 Euro, also etwa das Doppelte.
Im Händlerraum herrscht zunächst Ratlosigkeit. Daniel Meyer (50) versucht sich als Detektiv und liest den Beipackzettel. Er scherzt: "Wir können einen Höhenmesser hier gut gebrauchen, damit wir wissen, wie hoch wir bieten sollen."
Heiko kann das Gefummel des Kunsthändlers irgendwann nicht mehr ertragen. "Es ist natürlich völlig falsch zusammengebaut, deshalb kann man sich schlecht etwas darunter vorstellen", so seine forsche Kritik. Schließlich legt er selbst Hand an.
Als der Studiogast nebenbei die Funktion des Geräts erläutert, ist auch Lisa Nüdling (43) begeistert: "Das ist Bildungsfernsehen!" Nach dem korrekten Zusammenbau des Hypsometers kommt es schließlich zum Bieter-Duell zwischen Wolfgang Pauritsch (51) und Meyer.
Der Wunschpreis ist schnell pulverisiert und auch der Schätzpreis wird locker überboten. Am Ende sichert sich der 51-jährige Österreicher für satte 300 Euro den Zuschlag. "Auf in die Berge", kommentiert Pauritsch seinen Erfolg.
Den Erlös für das Höhenmessgerät wollen die Verkäufer der Hochschule zukommen lassen, in deren Keller es einst verstaubte.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares