Bares für Rares: Kandidat ist mit Expertise nicht einverstanden und wird frech

Köln - Ein Verkäufer aus Berlin möchte bei "Bares für Rares" ein Uralt-Werkzeug zu Geld machen. Als der Experte seine Wertschätzung abgibt, wird der Studiogast plötzlich frech.

Experte Sven Deutschmanek (47, l.) und Horst Lichter (61, M.) unterhalten sich über die Flachshechel. Verkäufer Stefan hört gespannt zu.
Experte Sven Deutschmanek (47, l.) und Horst Lichter (61, M.) unterhalten sich über die Flachshechel. Verkäufer Stefan hört gespannt zu.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Wenn die Kandidaten mit ihren Raritäten das TV-Studio im Pulheimer Walzwerk betreten, dann begleitet sie stets die große Hoffnung, reichlich Bares für ihren Trödel absahnen zu können. Im Expertenraum wartet eine erste Prognose.

Als "wunderschön" bezeichnet Stefan sein Objekt, das er in die Dienstagsausgabe der beliebten ZDF-Trödelshow mitgebracht hat. Trotzdem möchte er es loswerden. Der Grund ist simpel: "Ich hechele keinen Flachs mehr."

Horst Lichter versteht nur Bahnhof. "Das sieht aber jeck aus", urteilt der 61-jährige Moderator, hat aber keine Ahnung, um was für einen Gegenstand es sich auf dem Tisch vor ihm eigentlich handeln soll.

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"Es ist aber kein mobiles Fakir-Kissen", scherzt Sven Deutschmanek (47) in Anbetracht der zahlreichen sichtbaren Nägel. Der Experte kennt aber natürlich auch die wahre Funktion des Flohmarkt-Kaufs.

Der 47-Jährige erklärt der aufmerksamen Runde, dass es sich bei dem Mitbringsel um eine "Flachshechel" zur Herstellung von Leinenstoff handelt. Das Gerät sei "für den vorletzten Schritt der Flachsbearbeitung" nötig.

Der 47-jährige Antiquitätenhändler taxiert den Schätzpreis des alten Handwerkzeugs auf 60 bis 80 Euro.
Der 47-jährige Antiquitätenhändler taxiert den Schätzpreis des alten Handwerkzeugs auf 60 bis 80 Euro.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Schätzpreis pulverisiert: Flachshechel geht im Händlerraum plötzlich durch die Decke

Der Studiogast aus Berlin ist mit der Expertise keineswegs einverstanden, trotzdem nimmt er die Händlerkarte entgegen.
Der Studiogast aus Berlin ist mit der Expertise keineswegs einverstanden, trotzdem nimmt er die Händlerkarte entgegen.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Lichter ist beeindruckt. "Also handelt es sich hierbei um ein uraltes Handwerksgerät", so der 61-Jährige. Deutschmanek datiert die Herstellung in einen Zeitraum ab 1850 oder ab 1870. Die aufwendige Bemalung sei jedoch erst später erfolgt.

Der Wunschpreis von Verkäufer Stefan liegt bei 80 bis 100 Euro. Der Experte lobt zwar den Zustand des antiken Holzstücks, sonderlich viel wert sei es aber nicht. "Was hältst du von 60 bis 80 Euro?", fragt er in Richtung des Berliners.

"Wenig", so die flapsige Antwort des Studiogastes. Deutschmanek bleibt standhaft und erwidert: "Das ist aber mein Preis!" Sein Gegenüber wirkt genervt. "Ja, habe ich verstanden, aber ich halte trotzdem nicht viel davon", motzt der Verkäufer zurück.

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Seine Hechel wieder mit nach Hause zu nehmen, kommt für ihn aber auch nicht infrage, immerhin benötigt er neue Solarzellen. Also nimmt Stefan, wenn auch etwas widerwillig, die Händlerkarte entgegen.

Eine wiese Entscheidung, denn Friedrich Häusser (70) und Esther Ollick (43) sind in der Tat ganz heiß auf die Flachshechel. Für satte 180 Euro erhält die gebürtige Düsseldorferin am Ende den Zuschlag.

Damit erzielt das Objekt sogar etwas mehr als den doppelten Expertenpreis. Was für eine Genugtuung für Verkäufer Stefan.

Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

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