"Bares für Rares": Irrer Deal bringt Händler in Not - "Halt, so viel Geld haben wir nicht!"
Köln - Als die Verhandlungen ins Stocken geraten, schlägt ein Verkäufer bei "Bares für Rares" einen irren Deal vor - und die Händler lassen sich tatsächlich darauf ein. Hat sich die Aktion am Ende ausgezahlt?
Auf dem Tisch stehen zwei Samurai-Figuren. Sie gehören Hans "Rudi" Rubio aus Gernsbach.
Der 61-Jährige war einst selbst Kampfsportler gewesen und hat als Trainer und Profi gearbeitet. Judo, Karate, Kickboxen - es war alles dabei.
"Da bist du ja voll im Thema", spielt Moderator Horst Lichter (61) beim Betreten des TV-Studios den Ball zu Experte Detlev Kümmel. Und das nicht ohne Grund. "Ich habe das als Hobby und früher sogar beruflich betrieben", verrät der 55-jährige Galerist.
Die Samurai-Figuren hatte Rubio vor vielen Jahren auf einem Flohmarkt erstanden. Er war damals gerade dabei, eine Schule im "richtig schönen traditionellen japanischen Stil" zu eröffnen. Da passten die beiden Schwertkämpfer perfekt.
Wie Kümmel erkennt, sind die Krieger aus Reispapier gefertigt worden. Beide seien zudem bewaffnet. Einer trägt einen Speer (Yari). Der andere hat einen langen Bogen (Yumi). Die Herstellungszeit datiert der Experte "irgendwo ab 60er- bis 70er Jahre".
Einen kleinen Dämpfer muss der Experte dem Verkäufer dann aber doch verpassen: "Man sieht schon, dass es Touristenware ist. Die Proportionen stimmen nicht ganz." Dafür seien die Figuren aber in einem sehr guten Zustanden.
Ehemaliger Kampfsportler erhält Geld für dreifingerige Liegestütze
Rubio wünscht sich 400 Euro für sein japanisches Krieger-Duo. Eine realistische Einschätzung. Auf 100 bis 200 Euro taxiert Kümmel den Wert für eine einzelne Figur. Mit dieser Aussicht will der Verkäufer sein Glück im Händlerraum versuchen.
Wolfgang Pauritsch (51) weiß, dass es für derlei Objekte "einen großen Sammlerkreis" gibt. Bei 300 Euro geraten die Verhandlungen jedoch ins Stocken. Viel zu wenig für Rubio, also schlägt der 61-Jährige einen sportlichen Deal vor.
"Für jede Liegestütze, die ich auf drei Fingern mache, bekomme ich 10 Euro", lautet seine Kampfansage. Die Händler willigten ein. Nach sieben Wiederholungen kommt die Riege der potenziellen Käufer ins Schwitzen: "Halt, so viel Geld haben wir nicht!", bremst Fabian Kahl (31).
Die 70 Euro teilen sich die fünf Händler untereinander auf. Den endgültigen Zuschlag erhält aber Pauritsch. Der 51-Jährige blättert zusätzlich sein Höchstgebot von 300 Euro auf den Tisch.
Mit den so erwirtschafteten 370 Euro kann Rubio gut leben. Sein Fazit: "Die Liegestütze haben sich echt gelohnt!"
Titelfoto: ZDF