"Bares für Rares": "Hässliches" Stillleben mit überraschendem Wert
Puhlheim - Am Mittwoch gingen wieder viele kuriose Objekte über den Tisch der Experten und Händler bei "Bares für Rares". Wie immer ist auch interessante Kunst am Start, bei der man doch nie wissen kann, wie viel sie tatsächlich wert ist.
Der 71-jährige Dietmar Schlüter hat sich aus Iserlohn auf den Wag ins Puhlheimer Walzwerk gemacht. Im Gepäck hat er ein altes Gemälde. "Das kann weg", kommentiert er. "Vielleicht ist das ja auch Kunst", fügt er dann lachend hinzu.
Die scherzhafte Natur des 71-Jährigen zeigt sich auch im Gespräch mit Moderator Horst Lichter (60). Schon beim Hereinkommen fragt er, ob der 60-Jährige schon mal in Iserlohn war. Das bejaht dieser, und prompt sagt Dietmar: "Dann hast du ja bestimmt schon mal von einer Region, und einem Autobahnparkplatz gehört, die nach dir hätten benannt sein können."
Horst grübelt kurz und entgegnet mit "Am Horster Kreuz". Da korrigiert ihn der Scherzkeks und antwortet "Leckerhorst". Das bringt nicht nur den 60-Jährigen zum Lachen, auch Experte Albert Maier (72) fällt mit ein.
Um zurück zum Thema zu kommen, erzählt Dietmar dann von dem Gemälde und wie es in seinen Besitz kam. Er hatte es nämlich zufällig in einem alten Haus gefunden, dass er vor vierzig Jahren kaufte und schon damals fand er es eher "hässlich".
Beim Verkauf des Hauses vor kurzem hatte er das Gemälde dann wieder gefunden und immer noch für weniger schön gehalten.
Als "Bares für Rares"-Fan hat der 71-Jährige gehofft, dass er vielleicht was Wertvolles dabei hat
Da er ein leidenschaftlicher "Bares für Rares"-Fan ist, hat er sich das Gemälde dann mal genauer angeschaut und sich gedacht, dass es bestimmt noch etwas wert ist.
Der Kunst-Experte Albert Maier schaut sich dann auch gleich das Mitbringsel genauer an. Der Künstler, Eduard Bäumer (†84), ist ein bekannter und berühmter deutscher Maler. Die Blumenstillleben hat er nur von 1940 bis 1942 gemalt, um während des Kriegs Geld für seine Familie zu verdienen.
Blumenbilder gab es wohl sehr viele, aber besonders bedeutende Künstler wie Bäumer konnten auch "künstlerische Aussagen" mit ihren Gemälden treffen, und waren nicht nur exklusiv dekorativ. Dadurch steigt der Wert des Gemäldes.
Bei der Frage, wie viel sich der 71-Jährige denn für sein Gemälde wünscht, antwortet er vorsichtig mit 300 Euro. Da fällt sofort der Experte ein: "Das geht gar nicht". Ganz sichtlich fällt das Gesicht von Dietmar zusammen, doch der Experte schiebt hinterher: "1500 bis 1800 Euro".
Bieterkampf zwischen den Kunstliebhabern
Da staunt der Rentner nicht schlecht, denn mit soviel hat er gar nicht gerechnet. Vom Künstler Eduard Bäumer gibt es natürlich noch mehr Werke, und diese werden viel höher, bis in den fünfstelligen Bereich, gehandelt. Aber auch das Blumenstillleben ist einiges wert.
Auch im Verhandlungsraum kommt das Gemälde gut an. Bei einem Startgebot von 300 Euro landet der Preis doch sehr schnell bei 1700 Euro. Sowohl Thorsden Schlößner (60) als auch Julian Schmitz-Avila (35) wollten das Gemälde nicht aufgeben.
Die anderen Händler werfen zwischendurch Gebote in den Raum, um, wie sie sagen, die beiden Händler "zu ärgern". Offensichtlich haben nämlich besonders die beiden großes Interesse an dem Werk.
Schon bei 1000 Euro sind außer den beiden alle anderen raus. Nur zu zweit handeln sich die beiden noch bis 1700 Euro hoch und den Zuschlag erhält letztendlich Thorsden Schlößner. Überglücklich verlässt der 71-Jährige aus Iserlohn dann die Händler mit 1700 Euro im Gepäck - ganze 1400 Euro mehr, als er sich erhofft hat.
"Bares für Rares" läuft täglich um 15.05 Uhr im ZDF oder bereits vor der Ausstrahlung in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: Montage/Screenshot/ZDF/Bares für Rares