Bares für Rares: Fehleinschätzung des Experten endet in Sensation - Grund ist dieses detail
Köln - Ein Gemälde sorgt bei "Bares für Rares" für Entsetzen. Die Darstellungen darauf sind "grauenhaft". Den Händlern ist das egal, sie treiben den Preis in einem wahren Bieter-Krieg in ungeahnte Höhen. Aber warum?
Angela hat ein Erbstück ihrer Mutter mit in das Pulheimer Walzwerk gebracht. Das Bild habe bei ihr letztlich nur im Schrank gehangen. Doch die Verkäuferin ist der Meinung: "Kunst sollte bewundert werden!"
Moderator Horst Lichter (61) ist da gänzlich anderer Meinung, ihm läuft es beim Anblick des Werkes nämlich kalt den Rücken hinunter. "Man hängt sich so was sicher nicht auf, weil es schön sein soll", mutmaßt der 61-Jährige. Experte Albert Maier (73) kann ihm da nur beipflichten: "Katastrophal, was da passiert, eigentlich grauenhaft!"
Doch welches Motiv bringt die Trödel-Experten so aus der Fassung? Der Holzdruck zeigt das Martyrium der 10.000 Nikomedien. Dargestellt sind Mord und Totschlag in sämtlichen Variationen. Viele Drucke des Motivs gibt es deshalb nicht.
"Das wird kaum jemand freiwillig kaufen. Es werden Leute geköpft, gevierteilt, in den Kopf gebohrt, vom Felsen gestürzt. Ganz gräuliche Dinge", so die Meinung des Experten. Eine eklatante Fehleinschätzung, wie sich später herausstellt.
Horst Lichter völlig baff: "Das ist das Älteste, was wir hier hatten!"
Zuvor liefert Maier jedoch noch einige interessante Fakten zu dem Gemälde, die den ZDF-Moderator in großes Staunen versetzten. "Dieses Blatt wurde entworfen von dem berühmtesten deutschen Renaissance-Künstler, den es je gab. Albrecht Dürer", erklärt der Kunsthändler.
Und weiter: "Es ist ein original Holzdruck. Datiert auf 1497." Lichter ist baff: "Wahnsinn! Mein Gott! Das ist das Älteste, was wir bis jetzt hatten."
Angela wünscht sich 1000 Euro für das Dürer-Werk, das ihr Vater 1972 in einem Antiquitäten-Handel für 1000 D-Mark erstanden hatte. Maier setzt sofort das Doppelte an. Er taxiert den Schätzpreis auf 2000 bis 2500 Euro.
Mit dieser Einschätzung geht es für die Kandidatin weiter in den Händlerraum. "Das ist ein schwieriges Motiv", konstatiert Wolfgang Pauritsch (51). "Aber es ist ein Dürer!"
Das Startgebot ist schnell pulverisiert. In einem wahren Bieter-Krieg zwischen Daniel Meyer (50) und David Suppes (34) fällt Ruckzuck auch die 2000-Euro-Marke.
Verkäuferin erhält mehr als das Vierfache ihres Wunschpreises
Plötzlich stehen sogar 4000 Euro im Raum, denn wie Suppes beteuert, sei Dürer zufällig sein Lieblingskünstler. Ein letztes Aufbäumen von Konkurrent Meyer kontert der 34-Jährige noch einmal. Für satte 4300 Euro erhält er den Zuschlag.
"Es gibt keinen größeren Namen", schwärmt er nach seinem Triumph. Und auch die Verkäuferin ist happy. Immerhin nimmt sie mehr als das Vierfache ihres Wunschpreises mit nach Hause. Wahnsinn!