Köln - Preis-Wahnsinn bei "Bares für Rares": Ein Verkäufer bringt einen eher unscheinbaren Gegenstand mit in die ZDF-Sendung und fordert dafür mal eben 25.000 Euro! Doch was hat es mit dem Mitbringsel auf sich?

"Das könnte eine Eule sein", merkt Horst Lichter (63) an, als er das Objekt zum ersten Mal sieht. Damit liegt der Moderator goldrichtig, aber es ist beileibe kein gewöhnliches Vieh, das Joachim Beckers in das Pulheimer Walzwerk bei Köln mitgebracht hat.

Im Gespräch mit dem ehemaligen TV-Koch lässt der 62-jährige Chemiker aus Chemnitz sofort die Bombe platzen und verrät, wer der Urheber ist: "Das ist 'ne Eule von Picasso." Experte Colmar Schulte-Goltz (51) bestätigt die Behauptung.

Nachdem 1946 eine Eule in sein Haus im südfranzösischen Ort Vallauris geflattert war, entstanden in der Folgezeit etliche Werke mit Bezug auf den Nachtvogel, wie der Sachverständige weiter ausführt. Dieser Eulenkrug gehöre auch dazu.

Bares für Rares "Bares für Rares": Horst Lichter ätzt gegen Mitbringsel - Als er hört, was es ist, flippt er aus

Schulte-Goltz datiert die Herstellung auf das Jahr 1969 und erklärt, dass das Gefäß Teil einer limitierten Serie sei. Die bei "Bares für Rares" angebotene Vase ist Exemplar 141 von 250 aus dem Atelier Madoura.

Doch was ist die Picasso-Eule wert? Der Verkäufer wünscht sich satte 15.000 bis 25.000 Euro. Eine ziemlich weite Spanne, die der Experte in weiten Teilen aber sogar mitgeht. Er hält 15.000 bis 18.000 Euro durchaus für realistisch.

Mit dieser sensationellen Bewertung geht es für Beckers anschließend weiter in den Verkaufsraum. "Ich muss euch leider sagen, dass Eulen meine absoluten Lieblingstiere sind", gesteht David Suppes und bekundet damit sofort sein Interesse.

Als Kollegin Sarah Schreiber (38) erhebliche Zweifel an dieser Aussage anmeldet, liefert der 38-Jährige kurzerhand den Beweis. Er legt sein Jackett ab, zieht den Ärmel seines T-Shirts hoch und offenbart am Oberarm ein mittelgroßes Eulen-Tattoo.

Der Verkauf scheint also vorbestimmt, doch Suppes hält sich zunächst vornehm zurück. Als die Gebote im mittleren vierstelligen Bereich stocken, erkundigt er sich bei seinem Gegenüber nach der Experten-Meinung. Danach kommt tatsächlich noch mal ganz neuer Schwung in die Verhandlungen.

Bares für Rares Debakel bei "Bares für Rares": Horst Lichter sorgt für Abbruch, Ehepaar sieht keinen Cent

Bei 13.000 Euro hat Suppes alle seine Kontrahenten ausgestochen, doch für das Geld will Beckers seine seltene Eule noch nicht hergeben. Es wird gefeilscht und argumentiert - am Ende einigen sich die beiden Männer auf einen Preis von 13.800 Euro.

"Ich habe Gänsehaut", erklärt der Händler, während er dem Kandidaten aus Chemnitz die vielen bunten Scheine auf den Tisch blättert. "Dafür liebe ich meinen Job!" Letztendlich wurde die Summe aus der Expertise aber doch deutlich verfehlt.

"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.