Bares für Rares: Fabian Kahl spricht zum Kunstraub und äußert einen Verdacht
Riesa - Der Juwelen-Raub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden beschäftigt weiter die Gemüter. Wer sind die Täter? Was passiert mit den gestohlenen Schätzen? Vor allem in der Kunst-Szene ist besonders zweiteres ein viel diskutiertes Thema. Nun spricht auch "Bares für Rares"-Star Fabian Kahl (28) über die gestohlenen Brillanten und äußert seinen Verdacht.
Er ist der Star bei Millionen Zuschauern der Sendung Bares für Rares (ZDF). Fabian Kahl (28) ist Fachmann für Antikes. Auch Schmuck mag er persönlich sehr. Die Sächsische Zeitung hat den TV-Experten nun getroffen und ihn zum Juwelen-Raub befragt.
Der Händler kauft nicht nur in der beliebten ZDF-Sendung viele antiken Gegenstände an, auch außerhalb der Show mit Horst Lichter ist die ganze Familie Kahl im Antiquitätengeschäft tätig.
Würde Fabian Kahl die gestohlenen Schätze erkennen, wenn man sie ihm anbieten würde? "Nein, ich kenne nicht jeden einzelnen Schatz. Aber man sieht schon – gerade jetzt, wo es so frisch ist – ob es etwas königliches oder kaiserliches ist. Also, ob es extra angefertigt wurde für den Kurfürsten August den Starken oder ob es eben nicht der Fall ist. Ich glaube, diese Qualität sieht man auf jeden Fall", sagte er der SZ.
Viele Experten gehen inzwischen davon aus, dass die gestohlenen Stücke auseinandergerissen werden, was dazu führt, dass man sie bei einem möglichen Ankauf nicht mehr zuordnen könne. Fabian Kahl glaubt daran aber nicht. "Es macht für mich eigentlich nicht viel Sinn, dass die Diebe eingebrochen haben, um diese Sachen auseinanderzunehmen. Jedes einzelne Stück ist ja viel mehr wert, weil es aus dem Privatbesitz August des Starken kommt und natürlich auch Teil der Ausstellung im Grünen Gewölbe war. Das macht ja eigentlich den Wert aus. Dieser Schatz ist eine einmalige Sache. Von daher wäre es totaler Schwachsinn, die Stücke zu zerstören und die Brillanten einzeln zu verkaufen. Dafür muss man nicht ins Grüne Gewölbe einbrechen. Auf der anderen Seite sind diese bekannten Kostbarkeiten schwer zu verkaufen."
Sind die Juwelen auf ewig verschwunden?
Dann äußert der Fachmann für Kunst aller Art einen Verdacht: "Also meiner Meinung nach war der Kunstraub ein Auftragsdiebstahl."
Das würde bedeuten, dass die Schätze auf ewig in einem privaten Tresor verschwinden. Aber immerhin blieben sie so erhalten.
Wie erkennen Händler allgemein Diebesgut bei ihren Ankäufen? "Man könnte in einer Liste über gestohlene Kunstwerke nachschauen. Aber diese Liste ist viele, viele Seiten lang. Kein Kunsthändler macht sich die Arbeit und schaut in dieser Liste nach, ob der angebotene Gegenstand vielleicht mal irgendwo gestohlen wurde. Das ist halt schwierig", so Kahl. "Das Einzige, was ich als Händler machen kann, ist, mich mit einer Quittung abzusichern. Und wenn dann mal irgendwann rauskommt, dass ein Kunstobjekt gestohlen wurde, habe ich die Adresse und kann sie der Polizei weitergeben."
Am Sonntag kommt Fabian Kahl mit seiner Familie zu einem Weihnachtsmarkt auf Schloss Promnitz. Besucher können hier ihre antiken Schätze schätzen lassen. Gegen eine kleine Spende die dem Verein Schloss Promnitz zu Gute kommen soll. Das Schloss ist sehr baufällig und braucht dringend eine Sanierung. Die Familie Kahl hat sich seit geraumer Zeit alten Denkmälern verschrieben.