"Bares für Rares"-Expertin verdattert: "Wie kommen sie auf diesen Preis?"
Köln - Bei "Bares für Rares" wurde in der Sendung am Freitag eine Brosche vor die Nase der Expertin gelegt. Zudem verlangte deren Besitzerin einen immens hohen Preis. Gerechtfertigt?
Die Brosche gehörte Ursula Doeinck (64). Die frisch gebackene Rentnerin fand am Freitag den Weg ins Pulheimer Walzwerk und wollte das ausgefallene Stück gerne loswerden.
Dass die Brosche jemals wieder in Mode kommen würde, bezweifelte die 64-Jährige und ließ sie darum von Expertin Heide Rezepa-Zabel (56) einschätzen.
Während die Expertin den Materialwert ermittelte, erzählte Doeinck mehr zur Geschichte der hübschen Brosche.
Demnach war es ein Geschenk ihrer Schwiegermutter, die das Schmuckstück wiederum als Andenken an ihre Mutter fertigen ließ. "Sie liebte die schönen Porzellanblumen. Darum wurde die Brosche dieser speziellen Pflanze nachempfunden", so die Verkäuferin.
Rezepa-Zabel konnte die Brosche in der Zwischenzeit begutachten und ergänzte die Details: "Wir sehen hier neun Blüten aus Bergkristall, jeweils mit einem Stern aus Weißgold versehen. Dazu sehen wir Diamanten und der Farbe nach zu urteilen einen künstlichen Rubin."
Gerechtfertigter Preis?
Laut ihrer Einschätzung waren solche Broschen in den 1960er-Jahren sehr beliebt. "Die Porzellanblume galt als Symbol des Glücks und wurde gern zur Hochzeit geschenkt", erzählte die Schmuckexpertin weiter.
Informationen, die der Rentnerin aus Recke durchaus zusagten. Sie spielte schon länger mit dem Gedanken das Erbstück zu verkaufen und ließ es darum bereits schätzen. "Darum hätte ich gern 4500 Euro", machte sie deutlich.
Moderator Horst Lichter (59) atmete hörbar schwer aus. Ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Rezepa-Zabel hakte etwas überrascht nach: "Wie kommen sie auf diesen Preis?"
Schnell wurde deutlich, dass sich die Expertise auf den Wiederbeschaffungswert bezog und nicht auf den Preis, mit dem die Händler handeln.
"Ein Händler, der so etwas kaufen würde, müsste ja wieder einen Liebhaber finden", erklärte die Expertin.
Brosche fand keinen Käufer
Für eine aus der Mode gekommene Brosche kann das zu einem schwierigen Unterfangen werden. "Sie können hier keine Einzelhandelspreise erwarten", betonte Rezepa-Zabel noch einmal nachdrücklich.
Ein Dämpfer für die Rentnerin. Denn der Materialwert und die Herstellung kamen laut der Expertise gerade einmal auf 800 bis 1000 Euro. Weit weg von dem, was Doeinck sich erhofft hatte. Gerade deswegen machte sie kurzen Prozess und trat den Weg in den Händlerraum nicht an: "Dann bleibt sie in der Familie."
Die Show "Bares für Rares" läuft immer werktags ab 15.05 Uhr im ZDF oder in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares