"Bares für Rares": Expertin hält Objekt für echt, doch Händler glauben ihr kein Wort!
Köln - Bei "Bares für Rares" steht ein Objekt zum Verkauf, das gerade einmal 3,49 Gramm auf die Waage bringt. Die Expertin glaubt an ein Original, doch die Händler hegen schwere Zweifel an ihrem Urteil! Was nun?
Raphael Freyer aus Grevenbroich kommt mit einer Münze, die er im Kartoffelkeller seiner Großeltern gefunden hat, in das Pulheimer Walzwerk bei Köln und weiß nicht, "ob sie tatsächlich aus Gold ist".
ZDF-Moderator Horst Lichter fällt sofort etwas anderes auf. "Die ist aber hauchdünn", merkt der 62-jährige Schnauzbartträger verwundert an. Tatsächlich scheint der Taler keinen Rand zu haben.
Für die Expertise ist diesmal Heide Rezepa-Zabel zuständig. Und die 59-jährige Kunsthistorikerin erkennt sofort: "Es handelt sich um einen Dukaten. Und zwar um einen mit einer sehr hohen Legierung." Das Material bestehe aus 986er-Gold.
Abgebildet ist das Wappen des Eichstätter Erzbischofs. Die Zahl 1738 weist auf das Datum der Prägung hin. Somit ist das Objekt fast 300 Jahre alt. Auch das Gewicht stimmt. Für die Sachverständige steht fest: Das Ding ist echt!
Auf die Frage nach dem Wunschpreis antwortet der Verkäufer: "Ich kann mir alles vorstellen zwischen 175 und 1750 Euro." Rezepa-Zabel hebt vor allem den guten Zustand des Talers hervor und schätzt den Wert auf 700 bis 1100 Euro. "Ganz schön gut für drei Gramm", findet Freyer.
"Bares für Rares"-Händler glaubt Urteil der Expertin nicht, zahlt aber trotzdem!
Was sagen die Händler? Thorsden Schlößner (62) schaut ganz genau hin und wird stutzig: "Keinerlei Randfehler, unbeschädigt, keine Gebrauchsspuren, gar nichts." Sein Fazit: "Für mich ist das eine Nachprägung." Die Münze sehe viel zu gut aus.
Sollte Rezepa-Zabel mit ihrer Expertise wirklich komplett daneben gelegen haben? Auch David Suppes (36) traut dem Braten nicht und hakt beim Besitzer nach: "Ist die echt? Die ist halt in einem unfassbaren Zustand. Die ist in Museumsqualität."
Julian Schmitz-Avila (38) spricht schließlich aus, was alle im Raum denken: "Dukaten sind halt mit die gefälschtesten Münzen, die es gibt." Kollege Suppes wirkt noch immer verwirrt und meint: "So gut kriegt man die gar nicht gefälscht."
Bei Schmitz-Avila siegt schließlich die Neugier. "Ich will es wissen. Ich glaube nicht, dass die Münze echt ist, aber ich lasse ein Gutachten anfertigen", erklärt der 38-Jährige und legt tatsächlich 700 Euro für die kleine Goldmünze auf den Tisch.
Der Verkäufer freut sich über den Deal. Die Frage, ob Original oder Fälschung, wird in der Sendung leider nicht mehr aufgelöst.
"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares