"Bares für Rares": Exotisches Erbstück sprengt Schätzpreis und lässt Geschwister "teuflisch lachen"
Pulheim - Zwei Schwestern wollen bei "Bares für Rares" ein exotisches Erbstück verkaufen. Ihre Schmerzgrenze ist niedrig. Was dann aber im Händlerraum passiert, lässt die beiden "nur teuflisch lachen".
Valerie und Luise Hertwig aus Hamburg sind bereits seit 5.30 Uhr auf den Beinen, um es pünktlich zu ihrem Auftritt in der beliebten ZDF-Trödelshow zu schaffen. Rechtzeitig im Pulheimer Walzwerk angekommen, präsentieren die beiden einen Gegenstand, von dem Moderator Horst Lichter (61) zunächst gar nicht weiß, was es sein könnte.
Die Geschwister klären den 61-Jährigen darüber auf, dass es sich bei ihrem mitgebrachten Gegenstand um ein exotisches Reisebesteck aus Asien handelt. Mehr Infos sind den Verkäuferinnen nicht zu entlocken.
"Wir wissen nicht so wirklich viel darüber", müssen Valerie und Luisa gestehen. Ihr Großvater sei Tropenmediziner in Asien gewesen. Von dort habe er das Besteck mitgebracht.
Expertin Wendela Horz nimmt die beiden Sets anschließend genauer unter die Lupe. "Meine Vermutung ist, es kommt aus China. Die Bestecke sind im späten 19. Jahrhundert entstanden", erklärt die 53-Jährige.
Ein Besteck, bestehend aus einem Messer und zwei Essstäbchen, steckt in einem Köcher aus Rochenleder. Ein zweites Set findet sich in einem Köcher aus Tropenholz mit Messingverzierungen.
Expertin verdoppelt Wunschpreis, ist von Qualität aber nicht überzeugt
Die Gutachterin ist begeistert von der Gestaltung: "Wir haben Lotosblüten und ganz wichtig, den Drachen. Deshalb kommt es auch sicher aus China: Dieser Drache hat nämlich vier Zehen. Die Drachen in Japan hatten drei Zehen."
Von der Qualität ist die Expertin dagegen weniger überzeugt. Weil Valerie und Luisa keine tiefgreifende emotionale Verbindung zu ihrem Erbstück haben, liegt die Schmerzgrenze für einen Verkauf bei lediglich 100 Euro.
"Diese Reisebestecke sind zwar kurios, aber nicht wirklich selten", fasst Horz ihre Expertise zusammen. Dennoch taxiert die 53-Jährige den Schätzpreis für die "eher grobe Handwerksarbeit" auf das doppelte - also 200 Euro!
Julian Schmitz-Avila (36) startet das Bietergefecht mit 200 Euro. Auch Walter Lehnertz (56) und Jan Cizek (47) sind dabei. "Wenn du das nächste Mal zum Japaner gehst, bist du der König", lacht Schmitz-Avila.
Zum Schluss steigt sogar Susanne Steiger (40) noch mit ein. Doch den Zuschlag bekommt David Suppes (35). Er blättert sogar 600 Euro für das Asia-Besteck auf den Tisch.
"Da können wir nur teuflisch lachen", freuen sich die Beelzebub-Schwestern. So viel Geld hätten sie woanders sicher nicht für ihre Rarität erhalten.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares