Bares für Rares: Ein Detail macht dieses Gemälde wertvoller als gedacht!
Köln - Das Fachwissen der Experten bei "Bares für Rares" ist immer wieder erstaunlich. In der neuesten Folge profitiert eine Gemälde-Verkäuferin enorm davon.
Besitzerin Karin (63) hatte ein Gemälde dabei. Allerdings wusste sie nur wenig über das gemalte Bild.
"Es ist bestimmt über 100 Jahre alt. Ich mochte es schon als Kind, aber es passt bei uns nicht rein." Damit nannte sie auch den Verkaufsgrund.
Doch bevor sie es den Händlern anbot, wollte sie erfahren, wie wertvoll es sein könnte.
Das wusste Colmar Schulte-Goltz (48). Der Kunsthistoriker und Experte bei "Bares für Rares" kannte das Gemälde bestens. Er hatte sogar das gemalte Motiv selbst besucht.
Dabei handelte es sich um die "Blaue Stube" im Friesenhaus in Keitum auf der Insel Sylt.
Experte kennt das Motiv bestens
"Ich habe das Zimmer schon besichtigt. Ich bin da durchgegangen und fand das sehr, sehr spannend" berichtete er von seinem Ausflug ins Museum und er empfahl auch gleich allen Zuschauern einen Besuch der Sölring-Museen.
Für das Gemälde, das eben ein Zimmer in dem bekannten Haus zeigte, war dieser Aspekt wertsteigernd.
"Weil das eben ein bestimmter Ort, und sogar ein bestimmtes Haus, und noch dazu ein bestimmtes Zimmer ist, gibt es einen Anlass, das Bild bei vielen Herrschaften interessant zu finden", so der Experte.
Statt der erhofften 500 Euro ging Colmar Schulte-Goltz von einer Expertise von 1200 bis 1500 Euro aus. "Das ist ein Träumchen. Ich bin sprachlos, dass es doch so viel wert ist", freute sich die Verkäuferin.
Aber würden die Händler auch so viel Geld hinblättern? Denn der Experte hatte auch einige Makel entdeckt. So wurden einige Stellen übermalt und eine Reinigung sei dringend notwendig.
Bieterduell bei "Bares für Rares"
Händler Julian Schmitz-Avila (35) sah die kleinen Makel beim Begutachten sofort. Er hatte eine UV-Lampe dabei und schaute genauestens über das Sylt-Gemälde. "Hier ist schonmal ein bisschen retuschiert worden", sagte er zu einigen Stellen des Gemäldes von Ernst Kolbe.
Als die Händler hörten, was genau das Gemälde zeigte, wurden sie hellhörig. "Das ist eigentlich der wichtigste Aspekt", so Schmitz-Avila und startete mit mäßigen 250 Euro in die Gebote-Runde.
Was zunächst niedrig klang, ergoss sich schnell in einem Gebote-Wasserfall. Vier der fünf anwesenden Händler machten mit! Nur Walther Lehnert (55) hielt sich raus.
Bei 800 Euro sagte Schmitz-Avila wie zur Bestätigung. "Jetzt haben wir das Besondere, dass wir wissen, wo wir sind. Das spricht Sammler natürlich mehr an." Warum er dieses preissteigernde Argumente mitten in den Geboten auspackte, bliebt offen.
Klar war: Die Händler boten fleißig weiter! Schmitz-Avila erhöhte selbst auf 900 Euro. Es kam zum Bieter-Duell zwischen Schmitz-Avila und Wolfgang Pauritsch (50), der ebenfalls als Kunsthändler arbeitet.
Kopf an Kopf schmetterten sie sich die Gebote für das Kolbe-Gemälde hin und her, gingen in 50-Euro-Schritten über 1000 Euro. Am Ende setzte sich Wolfang Pauritsch mit 1450 Euro durch!
"Bares für Rares" läuft täglich ab 15.05 Uhr im ZDF. Vorab zeigt der Sender die Folgen in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: ZDF/Bares für Rares