Paukenschlag bei "Bares für Rares": Händlerin bricht ab und warnt den Verkäufer
Köln - Dass eine Expertise bei "Bares für Rares" infrage gestellt wird, ist in der Regel eine Ausnahme. Doch dieses Schicksal muss ein Verkäufer nun erleiden. Eine Händlerin warnt ihn sogar.
Lars Kauter (50) aus Herne hat sich aus dem Ruhrgebiet auf den Weg in das Pulheimer Walzwerk bei Köln gemacht, um in den heiligen Hallen der beliebten ZDF-Trödelshow einen Trödelmarktfund zu veräußern.
Bei der Begrüßung will Moderator Horst Lichter (62) sofort wissen, was der Berufsschullehrer überhaupt dabei hat. "Ich habe eine Brosche mitgebracht, mit dem Abbild von Zar Alexander I.", erklärt der 50-Jährige.
Die Worte des Verkäufers sorgen dafür, dass sich Schmuckexpertin Wendela Herz (54) einschaltet. "Alexander I. sah natürlich nicht ganz so hübsch aus. Es ist ein sehr verschöntes, verjüngtes Porträt", stellt sie fest.
Weiter führt sie aus: "Eigentlich sieht die Person auf dem Bild im Gesicht Friedrich Wilhelm III. von Preußen sehr ähnlich. Allerdings macht die Paradeuniform einen russischen Eindruck."
Horst Lichter lässt sich zu einem Scherz hinreißen
Die Aussagen der Expertin sorgen dafür, dass sich der frühere TV-Koch zu einem Scherz hinreißen lässt: "Da hat der Maler einfach von beiden das Beste genommen."
Allerdings hat Horz noch eine Entdeckung gemacht, die bei ihr für Begeisterung sorgt: "Was ich wirklich sehr aufregend finde, ist die Signatur – und die deutet auf den größten Miniaturmaler seiner Zeit hin: Jean-Baptist Isabey aus Frankreich."
Dieser sei dafür bekannt gewesen, zu verjüngen und zu verschönen. "Deswegen war er auch ein Liebling der Damenwelt, die hat sich sehr gerne von ihm porträtieren lassen. Also könnte es durchaus auch der nicht ganz so hübsche Alexander I. sein", erklärt die 54-Jährige.
Die Expertin mutmaßt, dass es auf Elfenbein gemalt sei. Zudem deute der Rahmen darauf hin, dass die Brosche aus den 1820er-Jahren stamme.
"Bares für Rares": Verkäufer hat einen Wunschpreis von mindestens 200 Euro
Der Berufsschullehrer aus Herne ist mit einem Wunschpreis von 200 bis 300 Euro in die Sendung gekommen, doch nach der Expertise wolle er erstmal abwarten.
Und siehe da: Horz kann ihn positiv überraschen. "Der Zustand ist nicht top, aber dennoch, unter den Umständen, muss ich 800 bis 1000 Euro ansetzen", versichert sie.
Im Händlerraum angekommen nimmt Schmuckhändlerin Susanne Steiger (41) den Trödelmarktfund zunächst genauestens unter die Lupe.
Antiquitätenhändler Daniel Meyer (50) zweifelt jedoch zunächst an dem Objekt. "Mein Gefühl sagt mir, ein Isabey malt sehr viel besser als das, was ich hier sehe", findet er - dennoch bietet er 250 Euro.
Das höchste Gebot liegt zunächst bei 420 Euro, doch dann schreitet Steiger ein: "Wenn das Isabey ist, kann das locker schon mal fünfstellig sein", warnt sie den Verkäufer.
Es sei nicht fair, wenn der 50-Jährige die Brosche jetzt unter Wert verkaufen würde. "Angenommen, wir geben Ihnen jetzt 1000 Euro und das Ding ist nachher 25.000 Euro wert ... Aber spannend, dass Sie hier waren, tolles Objekt. Ich wünsche Ihnen alles Gute, viel Erfolg und ganz viel Glück", sagt sie zum Abschied und bricht den Verkauf unerwartet ab.
"Bares für Rares" läuft immer montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares