"Bares für Rares": Das Alter dieses Armreifs treibt den Preis in die Höhe
Köln – Wie alt ist dieser Armreif wohl? Das ist die Frage, die sich Martina und Uwe Füchter in der "Bares für Rares"-Folge vom Mittwoch stellten. Expertin Wendela Horz (51) hatte glücklicherweise aufschlussreiche Antworten für die Recklinghäuser.
Gefunden wurde der Armreif vor 40 Jahren auf einem Antikmarkt in Münster. Damals kaufte Uwes Vater das Schmuckstück für seine Frau.
"Ich habe ihn dann irgendwann zur Hochzeit geschenkt bekommen und zwei bis drei Mal getragen. Eigentlich liegt er nur rum", gestand Martina. Darum sollte er weg und an jemanden gegeben werden, der ihn öfter als drei Mal trägt.
Im Internet konnte das Paar nicht viel finden, also musste die Schmuckexpertin einen Blick auf das goldene Accessoire werfen.
Da es von einem Antikmarkt stammte, vermutete auch das Ehepaar, dass der Armreif älter sein müsse. "Es ist mindestens 140 Jahre alt", hieß es plötzlich von Wendela.
Überrascht blickten die Kandidaten und auch Moderator Horst Lichter (59) in Richtung der Expertin. "Das ist alt", fasste Horst gekonnt zusammen.
"Bares für Rares"-Schmuckstück vermutlich von russischer Kaiserin inspiriert
"Ich vermute, dass er in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden ist", begann die gelernte Goldschmiedin. Sie spekulierte, dass der Armreif aus Russland stammen müsse. Eine Erklärung hatte sie dafür auch parat.
Denn im 18. Jahrhundert kam es dazu, dass Kaiserin Katharina die Große gerne Amethysten trug. Dafür beauftragte sie Bergleute, die in den Ural hinabstiegen, um den wertvollen Stein für sie aus dem Gestein zu schlagen.
"Sie setzte einen Trend und es wurde so zu einer Lieblingsfarbe beim Volk. Da der Stein nicht allzu teuer war, konnten ihn sich viele Leute leisten", erklärte Wendela. "Rotgold und Amethyst wurden sozusagen zu einem allgemeinen Dauerbrenner."
Dass die Füchters solch ein altes Schmuckstück im Schrank hüteten, war ihnen nicht bewusst. Aus der Unwissenheit heraus hatten sie sich einen Wunschpreis von etwa 250 Euro überlegt.
"Wir haben einen Goldwert von um die 180 Euro. Aber es ist ein Armreif, der alt und antik ist. Der Stein ist außergewöhnlich. Ich würde also definitiv noch ein bisschen was hinzurechnen. Dieser Armreif hat wirklich einen Wert von 500 Euro", korrigierte die Expertin den Wunschpreis.
Händler sind bei "Bares für Rares" vom antiken Armreif angetan
Mit diesem Ergebnis trauten sich die Hobby-Wanderer erst recht in den Händlerraum. Auch dort war man von der Verarbeitung und dem Erhalt mehr als begeistert. "Haben Sie den antiken Armreif aufpolieren lassen?", fragte Wolfgang Pauritsch (49) direkt zu Beginn. Martina konnte das verneinen: "Der ist von Natur aus so schön!"
Wolfgang blieb seiner Begeisterung treu und begann mit einem Gebot von 250 Euro. Das ließen sich seine Kollegen nicht nehmen und schaukelten sich gegenseitig hoch.
Auch Schmuckhändlerin Susanne Steiger (38), die gerne außergewöhnliche Accessoires kauft, stieg mit ein und bot 400 Euro. "Der Armreif ist ideal für ein junges Mädchen. Die Farben sind modern. Ich hätte den gern", machte sie mehr als deutlich.
Eine Ansage. Denn ihre Kollegen bewegten sich nur noch in kleinen Schritten voran. Wolfgang bot noch einmal 450 Euro, doch Susanne preschte wieder nach vorn. "Mein bestes Gebot sind 500 Euro." Ein starkes Gebot, das mussten sich auch ihre männlichen Mitstreiter eingestehen.
Damit war die Expertise genau getroffen und Susanne kann den antiken Armreif bald in ihrem Onlineshop verkaufen: "Ich werde ihn dort 'Natural Beauty' nennen."
Welche anderen Raritäten noch auf den Tischen der Experten landen, zeigt ZDF täglich ab 15.05 Uhr oder immer abrufbereit in der Mediathek.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares