"Bares für Rares": Darum bietet Händler so viel Kohle für Schrott-Spielzeug
Köln - Häufig liegen die "Bares für Rares"-Händler mit ihren Geboten weit unter den Schätzungen der Experten. Nicht so in der Ausgabe der ZDF-Trödel-Show am Montag (15.05 Uhr). Und das hat einen speziellen Grund.
Reinhard Vogel (69) aus Lauf bei Nürnberg will ein altes Spielzeug seines Vaters verkaufen, das er vor Jahren zufällig in einer Kiste gefunden hat. Dabei handelt es sich um eine um 1920 in Nürnberg gefertigte Blech-Straßenbahn mit Handaufzug.
"Oh, das sieht gut aus", freut sich Horst Lichter (57). Doch die erste Begeisterung ist recht schnell verflogen. "Ist leider nicht mehr funktionsfähig", sagt der Verkäufer. Und Experte Detlev Kümmel (51) stellt fest, dass das Spielzeug abgenutzt ist und außerdem Teile fehlen.
Und so ist Horst Lichter ziemlich überrascht, als er hört, dass Reinhard Vogel für die Blechbahn gerne 500 Euro hätte. Vor Jahren habe ein Gutachter das Stück sogar auf 800 Euro geschätzt, meint der Verkäufer.
Dem kann Detlev Kümmel aber so gar nicht folgen und geht eher von 250 Euro aus. "Ich werde mal abwarten, ob die Händler Interesse haben an dem Teil", gibt sich Vogel aber dennoch vorsichtig optimistisch und soll Recht behalten.
Daniel Meyer: "Das wäre die Gelegenheit, jetzt mal was zu reparieren!"
"Sehr hübsch", findet Julian Schmitz-Avila (32) zwar, aber den "Bares für Rares"-Händlern fällt schnell der schlechte Zustand des Spielzeugs auf.
Nur einer zeigt sofort viel Interesse an der Straßenbahn: Daniel Meyer (46). Der Antiquitäten-Händler aus Münster liefert auch gleich den Grund.
"Ich baue ja mit meinem Jungen immer alle Sachen auseinander", erzählt Meyer. "Der ist jetzt gerade sechs und er soll lernen, wie die Sachen funktionieren. Das wäre die Gelegenheit, jetzt mal was zu reparieren!"
Als Fabian Kahl (27) die Bieter-Runde mit gerade mal 60 Euro startet, geht Daniel dann dementsprechend in die Vollen und erhöht zur Verblüffung der Kollegen direkt auf 300 Euro.
Das macht dann Julian Schmitz-Avila stutzig. "Ich glaube schon, dass das etwas sehr Seltenes ist", meint er. Dann ist es aber Thorsden Schlößner, der einsteigt und 320 Euro bietet.
Kaum fragt Verkäufer Vogel, ob es nicht noch ein bisschen mehr sein könnte, da fährt Daniel Meyer auch schon den Konter: "Ich bin noch nicht fertig: 350 Euro!" Schlößner bietet daraufhin 370 Euro, doch Meyer will die Bahn unbedingt: 380 Euro.
Ob man sich nicht auf die runde Summe von 400 Euro einigen könne, fragt der immer zufriedener schauende Reinhard Vogel. "Sie kriegen von mir 400 Euro, weil ich an das Objekt glaube", sagt Daniel Meyer. Deal!