"Bares für Rares"-Bietergefecht um zwei uralte Mercedes-Ersatzteile entbrennt
Köln - Autofans aufgepasst: Zwei Radnabendeckel der Firma Mercedes haben bei "Bares für Rares" für eine Schlacht zwischen den Händlern gesorgt.
Yassine Laag (34) aus Sankt Augustin bei Bonn fand seinen Weg in das Pulheimer Walzwerk und hatte die beiden Raritäten aus Messing im Gepäck.
Mit einem "Oh, das ist alt" setzte Moderator Horst Lichter (60) den Ton für die folgenden Minuten, in denen über die Überbleibsel einer längst vergangenen Zeit gesprochen wurde. Erst einmal wollte der 60-Jährige allerdings wissen, weshalb der junge Kandidat diese Sammlerstücke überhaupt besitze. Er klärte auf: "Ich habe selbst zwei Oldtimer von Mercedes und schraube daran herum."
Dafür brauche er immer wieder Einzelteile, weshalb er vor Jahren ein Konvolut kaufte, in dem sich die beiden Deckel versteckten.
Experte Sven Deutschmanek (46) war wenig später dafür verantwortlich, die beiden Teile einzuordnen, und kam als gelernter KFZ-Mechaniker zu dem Schluss, dass die Radnaben aus der Zeit vor dem Krieg stammen müssten.
Damals saß der Autohersteller Daimler-Mercedes noch in Untertürkheim in Stuttgart.
Bietergefecht bei "Bares für Rares" entbrennt
Erst 1909 kam die Automarke zu ihrem ikonischen Stern, welcher sich auch auf den beiden Messing-Teilen befand. Zwar könne man nicht mehr angeben, für welches Modell sie entwickelt wurden, allerdings kam der Experte zu einer Jahreseinschätzung:
"Ich bin irgendwo ab 1909 bis kurz vor dem Krieg". Für die "recht ordentlich" erhaltenen Deckel könne der Ingenieur laut Deutschmanek zwischen 500 und 600 Euro von den Händlern verlangen, woraufhin er sich zu ihnen auf den Weg machte.
Im Händlerraum stellte man sich derweil die Frage: "Wer hat den bloß ein Auto mit zwei Reifen?" Wolfgang Pauritsch (51) setzte jedoch mit einem ersten Gebot von 100 Euro an - immerhin seien es Ersatzteile von Mercedes. Doch damit war man noch weit von der Expertise entfernt. Mit Ach und Krach schafften es die Unternehmer zu der 200-Euro-Marke Euro. War hier bereits Schluss?
Auf keinen Fall! Der Preis schoss in die Höhe, als sich neben Kunsthändler Jos van Katwijk auch Fabian Kahl (31) einschaltete. Schnell stieg der Preis auf 450 Euro. Pauritsch legte einen Zehner nach.
"Ich möchte Ihnen 500 Euro anbieten", kam es seitens Kahl wie aus der Pistole geschossen.
"Bares für Rares"-Kandidat hat genauen Plan
"Und damit er sie nicht kriegt, möchte ich ihnen 520 Euro anbieten", konterte Pauritsch mit einem verschmitzten Lächeln. Das passte dem Kandidaten noch nicht ganz und er stichelte weiter - die geschätzten 600 Euro wollte er ganz offenbar haben. Während Kahl sich irgendwann geschlagen gab, machte Gegner Pauritsch weiter, woraufhin er die alten Ersatzteile schließlich wirklich für die gewünschten 600 Euro erstand.
Mit dem Erlös möchte sich der gebürtige Marokkaner weitere Ersatzteile zum Tüfteln kaufen und den Kindern in seinem Heimatdorf ein paar Geschenke machen.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares