"Bares für Rares": Als Verkäufer sein Objekt präsentiert, wird er direkt verspottet
Köln - Dem einen gefällt's, dem anderen nicht: Ein Verkäufer aus Nordrhein-Westfalen erlebt mit seinem Objekt bei "Bares für Rares" eine herbe Bruchlandung. Statt mit Geld wird er mit Spott und Häme überschüttet!
Nevzat Karadeli aus Mülheim an der Ruhr hat in einer älteren Ausgabe der beliebten ZDF-Trödelshow ein selbst gekauftes Gemälde von Otmar Alt mit in das Pulheimer Walzwerk gebracht.
Im Gespräch mit Horst Lichter (62) verrät der Studio-Gast, dass er sich das Kunstwerk für 200 Euro einst selbst gekauft habe, "weil das anders war als die anderen Bilder" des deutschen Künstlers.
"Oh Gott", entfährt es dem Moderator beim Anblick der unspektakulären "Buntstiftmalerei", die darüber hinaus auch noch auf einem herausgerissenen Spiralblock-Papier daherkommt. Statt in den Galerien dieser Welt hätte er das Werk eher im Zimmer eines seiner Enkelkinder vermutet.
Ein beigefügtes Zertifikat beziffert den Wert der Kritzelei tatsächlich auf satte 1000 Euro. Entstanden ist das Werk im Jahr 1966. Es gilt als eines der ersten Bilder, die Otmar Alt nach dem Ende seines Studiums angefertigt hat.
Was den Wert des Objekts angeht, da hat Expertin Bianca Berding allerdings schlechte Nachrichten für Karadeli. "Das kann ich jetzt nicht so bestätigen", tritt die 47-Jährige sogleich mit voller Wucht auf die Euphoriebremse.
"Bares für Rares"-Auftritt entwickelt sich für Verkäufer zum Schlag in die Magengrube
Der Verkäufer wünscht sich 700 Euro für das Bild. Doch obwohl es sich laut Einschätzung der Expertin um "ein Einzelstück" handelt, taxiert sie den Wert lediglich auf 350 bis 550 Euro.
Auch im Händlerraum läuft es nicht besser für den Nordrhein-Westfalen. "Das ist ja ein Kinderbild", spottet Walter "Waldi" Lehnertz (56) und spricht damit aus, was sich Lichter zuvor verkniffen hatte.
Sein Kollege Julian Schmitz-Avila (37) kann dem nur zustimmen. Lachend fügt er hinzu: "Da fehlt nur noch, dass die Sonne so über Eck gemalt ist und so vier Streifen dran. So hab ich die Sonne immer gemalt. Und den Mond genauso."
Weil ihn das Alt-Werk "überhaupt gar nicht" berührt, gibt der 37-Jährige auch kein Gebot ab. Im Grunde will niemand das Gemälde haben. Schließlich ist es Waldi, der sich einen Ruck gibt und immerhin 300 Euro für die "schwere Kost" in den Raum wirft.
Karadeli hat genug Häme und Spott gehört und zieht die Reißleine. Ein Verkauf kommt für ihn unter diesen Umständen nicht mehr infrage. Also nimmt er sein "Kinderbild" wieder mit nach Hause.
"Bares für Rares" läuft immer montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares