Aufregung um Sachsen-Objekt bei "Bares für Rares": Expertin irrt sich, dann knallts
Köln - Häufig beweisen die "Bares für Rares"-Experten bei ihrer Wertfindung den richtigen Riecher. In diesem Fall schätzt Heide Rezepa-Zabel (59) das Objekt allerdings völlig falsch ein. Mit Folgen?

Klaus aus Monheim am Rhein hat einen antiken Zeitmesser ins Pulheimer Walzwerk mitgebracht. "Taschenuhren sind etwas Besonderes, vor allem, wenn sie aus Gold sind!", merkt Moderator Horst Lichter (63) begeistert an. Doch was ist sie wert?
Eine Aufschrift auf dem Emaille-Ziffernblatt gibt der Sachverständigen einen Hinweis darauf, dass das 18-karätige Verkaufsobjekt wohl vom bekannten Uhrmacher Julius Aßmann aus dem sächsischen Glashütte angefertigt wurde - und das im Jahr 1910.
Doch es gibt Ungereimtheiten! Das Gehäuse der Taschenuhr stammt laut Rezepa-Zabel auf gar keinen Fall von Aßmann, sondern sei erst später dazugekauft worden. Gemäß dem Stempel stammt es nämlich aus der Schweiz.
"Die typische Prägung von Aßmann mit den zwei gekreuzten Hämmern fehlt", bemängelt die 59-jährige Kunsthistorikerin. Die Nummerierung auf dem Gehäuse passe überdies nicht zum Werk. Hinzu kommen noch Feuchtigkeit und ein klemmender Zeiger-Stellstift. Ihr ernüchterndes Fazit: "Sie müsste mal revisioniert werden!"
Trotzdem wünscht sich Klaus satte 2000 Euro für sein Mitbringsel. Rezepa-Zabel hält nur maximal die Hälfte für realistisch. Es handele sich "nicht um eine Sammleruhr von Interesse". Autsch!

"Bares für Rares"-Gast kann sein Glück kaum fassen: "Eine Wahnsinns-Summe!"

"Das tut mir leid", nuschelt Lichter durch seinen Bart hindurch in Richtung seines Gastes. Klaus wirkt zwar ziemlich enttäuscht, dennoch nimmt er von dem früheren TV-Koch die Händlerkarte entgegen. Was bleibt, ist die Hoffnung auf ein Wunder.
Und damit liegt der Nordrhein-Westfale goldrichtig, denn im Verhandlungsraum wendet sich das Blatt. Nachdem er die Karten offen auf den Tisch gelegt und die Händler auf das nicht mehr originale Gehäuse aufmerksam gemacht hat, geht's plötzlich so richtig rund …
Walter "Waldi" Lehnertz (58) startet mit 880 Euro. Sein Kollege Julian Schmitz-Avila (38), dem erst kürzlich eine Aßmann-Uhr durch die Lappen gegangen ist, wittert eine neue Chance und erhöht auf 1200 Euro. Danach steigt auch Susanne Steiger (42) in die Auktion ein.
Immer schneller rasen die Gebote in die Höhe. "Jetzt geht die Fantasie mit euch durch!", brummt Lehnertz, als der Preis die 2900-Euro-Marke erreicht. Schließlich bietet Schmitz-Avila auch noch "glatt 3000 Euro" - und erhält dafür den Zuschlag.
Klaus kann sein Glück nach der niederschmetternden Bewertung von Rezepa-Zabel kaum fassen. "Ich freue mich sehr, dass der Expertisenpreis weit überschritten wurde. Das ist eine Wahnsinns-Summe und ich bin happy!", resümiert er begeistert.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares