Amanda Lear - "ein Kunstwerk" und "hübsches Skelett"!
Paris - Amanda Lear, Disco-Königin, Muse, Moderatorin, Mannequin, Künstlerin! Eine beeindruckende, androgyne, noch immer wunderschöne Frau: "ein hübsches Skelett", wie es Dali ausdrückte...
... ihr Leben ist eine Schöpfung. Sie trug als Erste den Minirock in den 60ern über die Laufstege, oder nicht? Sie lebt (noch immer) so viele Leben - und jetzt endlich kommt IHRE Wahrheit, IHRE Doku - gemacht für sie und mit ihr von Gero von Böhm (67) für ARTE.
Die weltbekannte Discoqueen hasste Discomusik und musste doch für lange Jahre die Queen spielen... besonders in Italien.
Sie war in ihrer Jugend kein bisschen selbstbewusst, wie sie sagt, empfand sich als hässlich. Wann und wo sie geboren wurde, ist noch immer ein Rätsel (angeblich zwischen 1939 und 1950).
Amanda selbst befeuert ihren Lebenslauf, indem sie nichts verrät von Kindheit oder Jugend. Im Gegenteil, sie spielt inzwischen 70 Jahre lang mit diesem einzigartigen Image!
Amanda Lear: In Italien gefeierter Discostar - und auch im Osten im "Kessel Buntes" ein Hit
Wir tauchen tief ein in "IHRE" Welt. Sie plaudert drauflos - ein kunstvoller Wasserfall voller Augenblicke in einen Trubel aus Leben mit Promis... Brian Ferry von Roxy Music, Brian Jones (Rolling Stone) oder David Bowie - keiner kam an ihr vorbei.
Kurz: Sie ist eine der geheimnisvollsten Ikonen der Popwelt, Ruhm um jeden Preis war immer ihr Credo. "Queen Lear" erzählt uns von ihren vielen Stationen.
Anekdoten wie, dass man ihre Stimme pimpen musste - mit Zigaretten und Whisky, bis sie einst endlich tief in der Nacht um 4 Uhr die "richtige Stimme", die tiefe Stimme aufs Band brachte.
Androgyn und "weiße" Discoqueen
In Deutschland wurde sie in den 70er-Jahren mit Songs wie "Follow Me" bekannt.
Was wenige wissen: Zunächst studierte sie Kunst in Paris und London und arbeitete dort als Model.
Sie trifft Salvador Dalí, wird seine Muse und "lernt von ihm insbesondere die Kunst der Selbstinszenierung".
In ihrer Zeit in London läuft sie Modenschauen für Mary Quant und platziert sich immer geschickt dort, wo Kreativität und Partyleben pulsieren.
Es sind so schicksalhafte Begegnungen und Beziehungen zu "Berühmtheiten", die ihren Lebensweg säumen.
Sie wird "die weiße Disco-Queen mit ultratiefer Stimmlage" und undefinierbarem Sex-Appeal. Ist sie eine Frau oder ein Mann – Amanda Lear pflegt selbst das Spiel mit dieser Verwirrung.
Anfang der 1980er-Jahre dann moderierte sie in Italien auf Berlusconis (85) "Canale 5" mehrere Sendungen, später beim TV-Sender RAI.
Die Zuschauer lieb(t)en sie für ihre Ausstrahlung, Schlagfertigkeit und Ironie – und für das Geheimnis, das sie nach wie vor umweht. In Deutschland wurde sie kurze Zeit Gastgeberin bei "Peep!", was sie bereute.
Zu Wort kommen unter anderem Modeschöpfer Jean Paul Gaultier (69), die Schauspielerin Macha Méril (81), der DJ Michel Gaubert und der Fernsehautor Salvo Guercio (53), Freunde und Weggefährten versuchen, das Geheimnis der vielen Leben von Amanda Lear zu ergründen.
TV-Tipp: Das Porträt "Die Leben der Amanda Lear" über die Diva der Disco kommt am 25. Februar bei ARTE um 21.490 Uhr - und ist einen Tag zuvor bereits in der ARTE-Mediathek!
Titelfoto: Teo Sizun/ARTE