Arbeitslose Sachsen-Zwillinge komplett lost: "Wenn ich besoffen bin, juckt mich nicht, wo ich schlafe"

Chemnitz - Wie kann man in so jungen Jahren schon so lost sein? Diese Frage müssen sich Dominick und Patrick gefallen lassen. Die 18-jährigen Zwillinge aus Chemnitz sind in ihrer Faulheit sowie Alkohol- und Drogenkonsum gefangen.
Die Zwillinge Patrick (l.) und Dominick (18) aus Chemnitz machen nichts aus ihrem Leben.
Die Zwillinge Patrick (l.) und Dominick (18) aus Chemnitz machen nichts aus ihrem Leben.  © RTLZWEI

Weil sie in ihrer vom Amt finanzierten Wohnung zu laut waren, im Treppenhaus rumgespuckt und Mietschulden angehäuft haben, flogen die Brüder raus, wie sie in der RTLZWEI-Doku "Armes Deutschland" berichten.

Danach folgten zwei obdachlose Nächte, die die Arbeitslosen in einer Bankfiliale am Gablenzplatz verbrachten. Für Dominick kein Problem: "Wenn ich besoffen bin, juckt mich nicht, wo ich schlafe. Hauptsache, ich kann schlafen."

Mittlerweile sind die 18-Jährigen bei Kumpel Kevin (23) untergekommen. "Der teilt mit uns alles: sein Essen, Drogen und so." Kein besonders hilfreicher Umgang also.

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Kevin, der schon sieben Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht hat, helfe jedoch gern Leuten, "die so sind wie ich: drogenabhängig, viele Probleme, Kindheit scheiße gelaufen, Wohnung verloren".

Armes Deutschland (RTLZWEI): "Uns gefallen die Drogen, und der Rausch ist das, was zählt"

Immer wieder würden Alkohol und Drogen Dominick (Foto) und seinem Bruder einen Strich durch die Rechnung machen.
Immer wieder würden Alkohol und Drogen Dominick (Foto) und seinem Bruder einen Strich durch die Rechnung machen.  © RTLZWEI

Aktuell laufe die Gewährleistung von Bürgergeld, erzählen die Zwillinge. Das ließ man aber auch viel zu lang schleifen. "Wir sind immer zu faul", gestehen sie. "Es gibt Tage, wo wir wirklich was machen und dann gibt's Tage, wo uns Alkohol oder Crystal aufhält. Wir ziehen und dann sitzen wir da und machen irgendwas anderes, statt Dinge, die wichtiger sind für unser Leben."

Dominick ehrlich: "Uns gefallen die Drogen, und der Rausch ist das, was zählt. Da interessiert auch nicht, was mit dem Körper passiert."

Für Patrick hingegen ist der Alkohol lebensnotwendig. "Dass ich früh meine Augen überhaupt aufmachen kann und weiß, dass ich noch lebe."

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Trotz ihrer aktuell aussichtslosen Lage steht das Leben für die 18-Jährigen eigentlich noch ganz am Anfang. Ein Umdenken in Sachen Perspektive werde es aber wohl nur geben, "wenn irgendwas Schlimmes passiert".

Hilfe und Beratung zum Thema Drogen und Sucht im Allgemeinen findet Ihr unter 01806/313031.

Die neue Folge "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern?" läuft am Dienstag (15. April), ab 20.15 Uhr, auf RTLZWEI. Vorab gibt's die Sendung bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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