Mama und Sohn hocken daheim: "Mit Bürgergeld und Minijob haben wir mehr als mit Vollzeit-Arbeit"

Herten - Immer wieder stellen sich Bürgergeld-Empfänger in der RTLZWEI-Doku "Armes Deutschland" vor die Kamera und präsentieren wie selbstverständlich Kniffe, um das Jobcenter auszutricksen, oder Gründe, auf der faulen Haut zu liegen. Neuestes Duo: Sandra (55) und Jan (24).

Sandra (55) und Sohn Jan (24) leben zusammen in einer Wohnung - und vom Staat.
Sandra (55) und Sohn Jan (24) leben zusammen in einer Wohnung - und vom Staat.  © RTLZWEI

"Wir sind Jan und Sandra und lassen uns vom Arbeitsmarkt nicht ausbeuten", stellt sich das Mutter-Sohn-Gespann äußerst sympathisch vor.

Und dann liefert die 55-Jährige aus Herten (NRW) die Ausrede - aus ihrer Sicht ein superwichtiger Grund -, weshalb sie nicht Vollzeit arbeiten könne: "Weil ich drei Katzen hab und auf sie aufpassen muss".

Das haarige Trio würde sich untereinander nicht verstehen. "Wenn man die nicht beobachtet, gibt es Zoff." Es würde zu Beißattacken kommen, durch die sie Tierarztkosten "ohne Ende" hätte.

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Selbst ohne die Samtpfoten ist aber an ein mehrstündiges tägliches Arbeiten nicht zu denken. Schließlich lebt Sandra schon seit ihrem Ausbildungsabbruch vor 38 (!) Jahren vom Staat. "Mit Bürgergeld und Minijob haben wir mehr, als wenn wir Vollzeit arbeiten gehen", sagen sie.

1100 Euro Bürgergeld kassieren sie fürs Nichtstun, bekommen Miete und Nebenkosten ihrer Dreizimmerwohnung vom Amt bezahlt. Man lebe mit der Stütze einfach besser, versichert die Katzenfreundin: "Miete wird bezahlt, Strom wird bezahlt, Gas wird bezahlt."

Armes Deutschland (RTLZWEI): "Warum soll ich mich schämen?"

Mutter und Kind leben im nordrhein-westfälischen Herten zwischen Essen und Dortmund.
Mutter und Kind leben im nordrhein-westfälischen Herten zwischen Essen und Dortmund.  © Fabian Strauch/dpa

Dass Jan noch daheim wohnt, hat einen guten Grund: den Willen des Jobcenters. Das zahlt ihm erst ab dem 25. Lebensjahr eine eigene Wohnung. Eigentlich habe er schon mit 17 ausziehen wollen. Statt sich einen Job zu suchen und dem Wunsch nachzugehen, wartet er lieber acht Jahre, bis der Staat zahlt - armes Deutschland.

Für Sandra ein absolutes No-Go, wie jemand mit ihrer Familie umspringt, der ihr das Leben quasi bedingungslos finanziert: "Ich finde das scheiße, dass ein Jobcenter über unser Leben bestimmt."

Nicht nur die 1100 Euro kassieren Mama und Sohnemann. Monatlich kommen auch 160 Euro durch einen Minijob in einer Sicherheitsfirma hinzu. Genau diesen Betrag dürfen sie auch behalten. Und arbeiten deshalb auch keine Minute länger.

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Ob sie Scham habe, will die Reporterin von der 55-Jährigen wissen. "Warum soll ich mich schämen? Ich gehe ja arbeiten. Auch wenn nur für 160 Euro, aber ich gehe arbeiten."

Die neue Folge "Armes Deutschland" mit Sozialschmarotzern sowie Arbeitswilligen gibt's am Dienstag (24. September) ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI oder schon jetzt auf Abruf bei RTL+.

Titelfoto: RTLZWEI

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