"Armes Deutschland": René sicher, dass er wegen Ausländern keinen Job bekommt
Stendal - Kein Job, kein Antrieb, kaum Perspektive: René (42) aus Stendal (Sachsen-Anhalt) hat sich aufgegeben, verbringt seinen Alltag mit fernsehen, Bier trinken und rauchen. Dass er so schwer eine Arbeit findet, liegt natürlich nicht an ihm selbst, sondern an den Ausländern. Das sagte er jetzt in der RTL2-Sendung "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern".
Gemeinsam mit Ehefrau Christine (34) lebt er in einer Mietwohnung in Stendal. Und zwar in einer ziemlich großen, denn das Paar ist gewillt, die eigenen Kinder wieder nach Hause zu holen.
Während die 34-Jährige seit ihrer abgebrochenen Ausbildung als Haushaltshilfe vor 18 Jahren auf Staatskosten lebt, hat Partner René in seinem Leben auch erst drei Jahre gearbeitet.
Aber was müsste passieren, dass er wieder einem Job nachgeht? "Da müsste die Mauer wieder errichtet werden und dahinter das ganze Ausländerpack sein", sagt der Hartz-IV-Empfänger. "Ausländer gehen für weniger Geld arbeiten, als wir Deutsche wollen, deswegen ist ja klar, dass du keine Arbeit so richtig kriegst."
Der 42-Jährige hat kein schlechtes Gewissen, auf Kosten anderer Steuerzahler zu leben. "Von irgendwas müssen wir ja leben. Und wenn es Hartz IV gibt für uns, wieso sollte ich es nicht annehmen? Andere kriegen das auch."
Immerhin Christine will ihr Leben umkrempeln und etwas für ihr Geld tun. Sie sollte Anfang des Jahres als Reinigungskraft in einem Krankenhaus anfangen, erschien aber am ersten Arbeitstag nicht. Die passende Ausrede hat sie natürlich parat: "Mein Mann hat am 1. Januar so viel getrunken, der hat mich in der Nacht wachgehalten. Dann bin ich irgendwann eingeschlafen und habe den Wecker nicht gehört."
Christine setzt ihrem René die Pistole auf die Brust
120 Euro gibt das Ehepaar monatlich für Lebensmittel aus. Allein 70 Euro davon gehen in die Versorgung ihrer Tiere drauf - ohne Tierarztkosten. Sie haben drei Kaninchen, zwei Katzen, ein Schwein, zwölf Hühner und Fische.
50 Euro bleibt dem arbeitslosen Duo dann für die Eigenversorgung übrig. Das liegt aber daran, dass sich die beiden Dinge leisten, die nicht unbedingt sein müssen. Erst kürzlich legten sie sich den Pay-TV-Sender "Sky" zu - für 40 Euro pro Monat. Grund: Der Sohn einer Bekannten kann so seine Lieblingsserie schauen.
Viel Geld geht bei René für Alkohol auf. Geht er allein einkaufen, kauft er sich heimlich Bier oder Schnaps, versteckt es teilweise daheim. Ein Alkoholproblem habe er aber nicht, behauptet der 42-Jährige, der dem Arbeitsamt, Handy-Anbietern und Teleshopping-Firmen insgesamt 6000 Euro schuldet.
Sein Bierchen will er sich aber keinesfalls verbieten lassen. "Ob ich nun mit 60 abkratze oder mit 90, ist doch egal. Hauptsache, ich hab mein Leben, so wie ich mir das vorstelle."
Christine hat davon genug. Sie will raus dem Hartz-IV-Sumpf und ihren Alltag sinnvoll gestalten. Ihrem uneinsichtigen Ehemann setzt sie die Pistole auf die Brust: Nachdem sie ihre Sachen gepackt hat, gibt sie René eine Frist von einer Woche, in der er mit dem Alkoholkonsum aufhören soll: "Ändert er sich nicht, werde ich mich trennen."
Selbst jetzt scheint René aber den Ernst der Lage nicht erkannt zu haben. "Das mit der Trennung ist nur, um mich unter Druck zu setzen. Das wird sie nicht machen." Arbeiten wolle er ja auch gern, aber "was kann ich dafür, dass die mich nicht wollen?"
Vorerst will die 34-Jährige bei Freunden unterkommen. Wird sich René ändern und seine Ehe so noch retten?
Die nächste Folge "Armes Deutschland - Stempeln oder abrackern" läuft am kommenden Dienstag um 20.15 Uhr auf RTL2. Die letzte Folge seht Ihr >>>hier bei TVNOW.