Aufstockerin Stefanie kassiert seit Jahren Job-Absagen: "Da kam die Absage - wie immer"

Schwäbisch Gmünd - Dass man es als alleinerziehender Elternteil nicht leicht hat, zeigt der Fall von Stefanie (43) eindrucksvoll. Die Mutter der kleinen Denise (10) möchte gern in Teilzeit arbeiten, findet aber seit Jahren keinen Job. Und die Inflation sowie der Schulwechsel ihrer Tochter reißen große Lücken ins Portemonnaie.

Stefanie (43) muss trotz Arbeit aufstocken, Tochter Denise (10) ist aufs Gymnasium gewechselt, braucht neue Schulsachen.
Stefanie (43) muss trotz Arbeit aufstocken, Tochter Denise (10) ist aufs Gymnasium gewechselt, braucht neue Schulsachen.  © RTLZWEI

"Obwohl ich arbeiten gehe, bleiben uns nur 550 Euro zum Leben", sagt die 43-Jährige in der RTLZWEI-Sendung "Armes Deutschland". Die gelernte Arzthelferin möchte unbedingt weg von der Unterstützung des Jobcenters, dem Staat nicht auf der Tasche liegen. Aber sie kommt aktuell nicht drum herum.

Seit mehreren Jahren sucht sie eine Teilzeitstelle am Vormittag, am liebsten als Arzthelferin. "Bei der letzten Bewerbung hat sich alles super angehört, ich sollte zum Probetermin kommen, Arbeitszeiten hätten super gepasst. Es hat aber nicht geklappt, weil meine Flexibilität nicht gegeben ist. Da kam die Absage - wie immer."

Viele Arbeitgeber verlangen mehrmals die Woche Nachmittags- oder auch Wochenenddienste, erzählt die Frau aus Schwäbisch-Gmünd. "Das kann ich nicht. Ich kann Denise noch nicht allein lassen."

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Stefanie lebt von 680 Euro Bürger- und 250 Euro Kindergeld, hat einen Minijob im Hausnotruf der Malteser, der ihr 520 Euro einbringt. "Ich muss aber weiter aufstocken. Das befriedigt mich nicht. Ich will in eine 50-Prozent-Stelle, wo ich endlich da rauskomme!"

Armes Deutschland: "Ich will in eine 50-Prozent-Stelle, wo ich endlich da rauskomme!"

Stefanie muss die Supermarkt-Prospekte nach guten Angeboten durchforsten.
Stefanie muss die Supermarkt-Prospekte nach guten Angeboten durchforsten.  © RTLZWEI

Hinzu kommt, dass sie mit einer Teilzeitstelle ihrer Tochter auch mehr ermöglichen könnte. "Aber ich kann's aktuell nicht." Denise benötigt demnächst ein neues Fahrrad, ist zudem gerade aufs Gymnasium gewechselt und braucht neue Schulsachen.

Zwar erhält ihre Mutter dafür 150 Euro pro Schuljahr Unterstützung vom Amt. "Aber das reicht bei Weitem nicht. Ich muss da definitiv was drauflegen." Der Schulwechsel habe Stefanie knapp 300 Euro gekostet.

Durch die Inflation bleiben der 43-Jährigen außerdem noch weniger Spielräume. "Die Preise sind so teuer geworden, vieles kann man gar nicht mehr kaufen", sagt die Alleinerziehende, die nicht mehr zum Bäcker einkaufen geht, sondern Brot und Backwaren ausschließlich beim Discounter holt.

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Selbst Lebensmittel im Angebot sind durch teils enorme Preisentwicklungen manchmal nicht drin.

Eine neue Folge "Armes Deutschland" läuft am Dienstag (10. September) ab 20.15 Uhr bei RTLZWEI. Bei RTL+ steht sie schon jetzt zum Streamen bereit.

Titelfoto: RTLZWEI

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