"Alles was zählt"-Isabelle tappte lange im Dunkeln: "Jahrelang gefragt, ob ich lesbisch bin!"

Essen - Jenny Steinkamp und Isabelle Reichenbach sind zwei Charaktere, die bei "Alles was zählt" nicht mehr wegzudenken sind. Doch hinter den Figuren der RTL-Soap stecken zwei Frauen, die im realen Leben schon viel durchgemacht haben.

Kaja Schmidt-Tychsen (40), die bei "Alles was zählt" Jenny Steinkamp spielt, ist im realen Leben alleinerziehende Mutter.
Kaja Schmidt-Tychsen (40), die bei "Alles was zählt" Jenny Steinkamp spielt, ist im realen Leben alleinerziehende Mutter.  © TVOW / Kai Schulz

Gleich zu Beginn der zweiten AWZ-Podcast-Folge wird deutlich, dass die Grundablehnung der Damen nur vor der Kamera vorhanden ist.

"Du bist immer für mich da - egal ob privat oder beruflich. Es gibt immer viel Konkurrenz untereinander, aber bei dir habe ich nie das Gefühl, dass das eine Rolle spielt", sagt Ania Niedieck (37, "Isabelle") über Kaja Schmidt-Tychsen (40, "Jenny").

Die 37-Jährige hatte in den letzten Jahren viele Rückschläge hinnehmen müssen. Lange Zeit blieb ihr Kinderwunsch unerfüllt - auf tragische Art und Weise.

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"Mir ging es in den letzten drei Jahren privat nicht gut", spielt sie auf ihre sechs Fehlgeburten an. "Ich weiß noch, wie oft ich gezittert habe, dass es jetzt wieder funktioniert und du immer für mich da warst und mir immer eine Power gegeben hast. Du hast mir immer diesen Funken Hoffnung gegeben", dankt sie ihrer Schauspielkollegin Kaja.

"Das glaubt einem kein Mensch, mit welcher Stärke du durch diese Zeit gegangen bist. Dass du immer noch ans Set gegangen bist, deine Szenen abgeliefert, Witze gemacht und für eine gute Stimmung gesorgt hast", zeigt sich die gebürtige Flensburgerin begeistert.

Das sei aber auch Anias "Schutzschild" gewesen: "Ich konnte mich immer in der Figur retten und dahinter verstecken."

"Alles was zählt"-Isabelle über einen Orgasmus bei der Geburt

Seit 2010 hat Ania Niedieck (37) die AWZ-Hauptrolle der Isabelle Reichenbach inne.
Seit 2010 hat Ania Niedieck (37) die AWZ-Hauptrolle der Isabelle Reichenbach inne.  © TVOW / Kai Schulz

Ania Niedieck mache es "unheimlich viel Spaß, die Figur Isabelle zu spielen, weil sie so weit weg von mir selbst ist. Ganz viele Sachen würde ich im Leben nie machen."

Und dann kam auch noch eine lustige Story ans Licht. Um in der Serie ihre Geburt realistisch spielen zu können, sollte die 37-Jährige an einem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen.

Eine Kollegin habe ihr zudem einen Film herausgesucht, in dem es eigentlich um die natürliche Geburt gehen soll. "Sie hatte das aber falsch gelesen. Es ging dann darum, dass man einen Orgasmus bei der Geburt haben kann." Privat habe sie das aber nicht geschafft, erzählt die 37-Jährige lachend.

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Weniger fröhlich blickt Niedieck auf ihre Vergangenheit zurück. "Mein Vater ist irgendwann abgehauen, meine Mutter war alleinerziehend mit drei Kindern und ist Vollzeit arbeiten gegangen. Wenn ich mir das jetzt vorstelle: Wie hat sie das damals gemacht? Es ist so unfassbar. Und mir hat es trotzdem an nichts gefehlt."

Ihre Mutter sei später von einem auf den anderen Tag verstorben, sie habe sich nicht verabschieden können.

Ania Niedieck war riesiger Spice-Girls-Fan: "Habe eine ganze Zeit lang gedacht, dass ich lesbisch bin!"

Bei "Alles was zählt" sei die 37-Jährige ganz anders als im Privatleben.
Bei "Alles was zählt" sei die 37-Jährige ganz anders als im Privatleben.  © TVOW / Kai Schulz

Und noch eine Anekdote aus ihrer Jugend packte Niedieck aus. Sie sei jahrelanger Spice-Girls-Supporter gewesen, habe ihr Zimmer damit zu tapeziert gehabt. "Dadurch, dass ich so ein Hardcore-Fan war, habe ich eine ganze Zeit lang gedacht, dass ich lesbisch bin. Ich habe mich mit ihnen mehr verbunden gefühlt, als mit einer Boyband."

Sie war sich ihrer Sexualität jahrelang unsicher. Aber: "Es wäre für mich völlig in Ordnung gewesen, wenn es so wäre. Aber war's dann halt doch nicht." Heute ist Ania Niedieck Mutter von zwei Töchtern.

"Alles was zählt" (AWZ) seht Ihr immer montags bis freitags ab 19.05 Uhr bei RTL oder auf Abruf bei TVNOW. Die Podcast-Folgen gibt's bei AUDIONOW.

Titelfoto: Bildmontage: TVOW / Kai Schulz

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