Alles was zählt: Sam Eisenstein erhebt nach Serien-Exit schwere Vorwürfe und zieht vor Gericht
Köln – Dass Sam Eisensteins (49) Abschied von der RTL-Soap "Alles was zählt" nicht gerade im Guten vonstatten gegangen ist, ist kein Geheimnis. Nun erhebt der Darsteller von Marian Öztürk schwere Vorwürfe und verklagt die Produktionsfirma der Serie.
Es ist das traurige Ende nach 15 Jahren. So lange hat Eisenstein die Rolle des Marian bei AWZ gespielt. Seit der zweiten AWZ-Folge, die 2006 über die TV-Bildschirme flackerte, war der 49-Jährige dabei - bis RTL im November das überraschende Aus bekannt gab.
Damals hatte bereits ein Statement Eisensteins, das im Nachhinein von den Sender-Verantwortlichen zensiert worden war, für Aufsehen gesorgt. RTL reagierte seinerseits mit einem Statement.
Danach fällte der Ex-Seriendarsteller ein hartes Urteil über das Ende seiner Rolle, die nach all den Jahren plötzlich von der Bildfläche verschwand. Ein eher unwürdiges Ende für das AWZ-Urgestein, wie sich zahlreiche Fans der Soap wunderten. Nun wird die Trennung wohl noch ein ganz bitteres Nachspiel haben.
Wie "Bild" berichtet, liegt der Fall seit Freitag beim Kölner Arbeitsgericht. Der Vorwurf lautet Mobbing!
AWZ-Produzenten sollen Sam Eisenstein vorgeworfen haben, homophob und rassistisch zu sein
Eisensteins Einjahresvertrag der Firma UFA sei nicht verlängert worden, heißt es in dem Bericht. Sein Anwalt Dr. Florian Aspöck (43) erläuterte: "Mobbing ist bei der UFA immer wieder Thema. Mein Mandant hat sich für die Opfer davon eingesetzt – und plötzlich war seine Rolle aus Produzenten-Sicht auserzählt."
Weiter wird Aspöck zitiert: "Herrn Eisenstein wurde vorgeworfen, Interna gegenüber Dritten verbreitet zu haben. Er wurde beschuldigt, homophob und rassistisch zu sein. Mein Mandant tauchte monatelang nicht mehr im Marketing oder den sozialen Medien der Serie auf. Die Produktionsfirma hat ihm geschadet. Jetzt will er rehabilitiert werden."
Ihm sei verboten worden, über extrem wichtige Themen innerhalb des Teams zu sprechen - "wie etwa über eine Kultur des Respekts und des Miteinanders."
Der Marian-Darsteller bestreitet, vor seiner Entlassung jemals unberechtigterweise Informationen an Dritte weitergegeben zu haben. Von den Produzenten gab es dafür trotzdem eine Abmahnung, so sein Anwalt. Die Gegenseite hat derweil eine ganz andere Sicht der Dinge.
Sam Eisenstein veröffentlicht Statement bei Instagram
Produktionsfirma wehrt sich: "Vorwürfe an den Haaren herbeigezogen"
"Die Mobbing-Vorwürfe sind an den Haaren herbeigezogen. Das hat es nicht gegeben", sagte UFA-Anwältin Dr. Eva Trost vor dem Arbeitsgericht, wie Bild schreibt. Ihre Erklärung für Eisenstein abrupten Exit: "Die Rolle des Klägers ist schlicht auserzählt!"
Es sei ein ganz normaler dramaturgischer Prozess, dass eine Rolle an einem gewissen Zeitpunkt auserzählt sei, bestätigte UFA-Geschäftsführer und Fernsehproduzent Joachim Kosack (56) gegenüber der Zeitung. Man habe Eisenstein ein Jahr vor Beendigung des Vertragsverhältnisses, im Dezember 2020, darüber informiert, welche Entwicklung seine Rolle nehmen werde.
Eisenstein feuerte bei Instagram gegen den 56-Jährigen. Er werde nie zu AWZ zurückkehren, "solange dort weiter ein Geschäftsführer wie Joachim Kosack (seit 2016) und ein Produzent wie Damian Lott (seit 2019) die Verantwortung haben und meinen, diese jedoch nie 'tragen' zu müssen."
Bei dem Treffen vor Gericht am Freitag, bei dem Eisenstein nach einem Krankenhausaufenthalt nicht persönlich vor Ort war, gab es zunächst keine Einigung. Im April soll weiter verhandelt werden.
Titelfoto: Montage: RTL/Julia Feldhagen