Zahlreiche Hinweise nach "Aktenzeichen XY...": Wird ein brutaler Mord nach 33 Jahren gelöst?
Röthenbach an der Pegnitz (Bayern) - Im August 1990 wird die damals 22-jährige Claudia Obermeier auf dem Nachhauseweg auf dem Gelände des Kleingärtnervereins Flora in Röthenbach an der Pegnitz vergewaltigt und erwürgt. Bis heute ist ihr Mörder auf freiem Fuß. Nun gibt es neuen Hinweise in dem Fall und eine Spur.
Ein Spaziergänger fand den Leichnam von Claudia Obermeier in den Morgenstunden nach der Tat in einem Waldstück. Zunächst geriet ihr Ehemann in den Fokus der Ermittler. 1998 wurde er vor Gericht freigesprochen - aus Mangel an Beweisen.
Kürzlich wurde der Fall neu aufgerollt, nachdem man mit modernen Analysemethoden eine DNA-Spur an Beweismitteln vom Tatort gefunden hatte.
Es stellte sich heraus, dass dasselbe DNA-Material bei einem Einbruch in einem Rohbau in Nürnberg im Jahr 2012 - also 22 Jahre nach dem Mord - entdeckt worden war.
Die Ermittler hoffen nun, dass die dabei gestohlenen Werkzeuge und Sicherungen sie zum Täter führen.
Am gestrigen Mittwochabend wurde der Fall bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY..." vorgestellt. Rund 40 Hinweise gingen im Anschluss ein. "Das zeigt uns, dass der Fall nach wie vor präsent ist", sagte Polizeisprecher Marc Siegl am Donnerstag.
Zeugenaufruf der Polizei zum Cold Case von Claudia Obermeier
Die Ermittler bitten weiterhin um Zeugenhinweise und wenden sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:
- Wer kann heute noch Angaben zum Mordfall Claudia Obermeier aus
dem Jahr 1990 machen?
- Wer kann Hinweise zum Einbruch in den Rohbau in der Blütenstraße
im Mai 2012 machen?
- Wer hat oben genannte Werkzeuge, die Kabeltrommel oder die
genannten Sicherungen im Zeitraum Mai bis Dezember 2012 erworben
oder angeboten bekommen?
- Wem wurden Sicherungen des genannten Typs nach dem Einbruch (Mai
bis Dezember 2012) im Raum Nürnberg zum Beispiel im Rahmen von
Neu- oder Umbaumaßnahmen eingebaut?
Die Kriminalpolizei wendet sich explizit auch an eventuelle Mittäter des Einbruchs aus dem Jahr 2012. Aufgrund von mittlerweile abgelaufenen Verjährungsfristen hat ein (Mit-)Täter, der sich heute der Polizei offenbart, keine Strafe zu befürchten. Gleiches gilt für mögliche Anschlussdelikte wie zum Beispiel Hehlerei.
Hinweise nimmt das Hinweistelefon der Kriminalpolizei Schwabach unter der Telefonnummer 08007766310 entgegen. Für anonyme Hinweise ist zusätzlich die Telefonnummer 08001999200 geschaltet.
Titelfoto: Daniel Löb/dpa