Überraschung bei "Aktenzeichen XY": Anonymer Finder von Babyleiche meldet sich nach 25 Jahren!

Einhausen/Darmstadt - In der Folge von "Aktenzeichen XY... Ungelöst" am gestrigen Mittwochabend hat es im Fall eines in Südhessen aufgefundenen toten Säuglings eine erstaunliche Entwicklung gegeben: Der bislang anonyme Finder der Leiche hat sich nach 25 Jahren erstmals wieder bei der Polizei gemeldet!

Auch Moderator Rudi Cerne (66) zeigte sich überrascht von der Entwicklung im Cold Case "Frieda".  © ZDF/Nadine Rupp

So hatten das ZDF und das Polizeipräsidium Südhessen bereits im Vorfeld der Ausstrahlung des Beitrags am Mittwochabend über den Cold Case "Frieda" berichtet.

Demnach hatte sich am 28. April 1999 gegen 11 Uhr ein anonymer Anrufer bei der Rettungsleitstelle Bergstraße gemeldet.

Der Mann schilderte, dass er am an der A67 bei Einhausen (Landkreis Bergstraße) gelegenen Autobahnparkplatz "Jägersburger Wald" angehalten habe, um ein "kleines Geschäft" zu erledigen. Im Gebüsch habe er dann den in eine Decke und in Plastiktüten eingewickelten Leichnam des nur wenige Stunden alten Mädchens entdeckt.

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Seinen Namen nannte er laut Polizei nicht und nach dem Anruf gab es auch keinen Kontakt mehr zu dem Mann - bis Mittwochabend.

Eigentlich sollte während der Sendung noch einmal der aufgezeichnete Telefonanruf eingespielt werden, doch der zuständige Darmstädter Oberkommissar Maximilian Haager verkündete die überraschende Neuigkeit, dass sich der Mann kurz vor Sendebeginn bei der Polizei gemeldet habe.

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Die Kleidung, in welcher das tote Mädchen gefunden wurde.  © Polizeipräsidium Südhessen

Polizei erhofft sich jetzt wichtige Hinweise vom Anrufer

In diesem Waldstück bei Einhausen hatte der Anrufer die Leiche entdeckt.  © Polizeipräsidium Südhessen

Polizeisprecher Sebastian Trapmann bestätigte auf Anfrage von TAG24, dass es sich bei dem Anrufer aller Wahrscheinlichkeit nach tatsächlich um jenen Mann handelt, der vor 25 Jahren den Säugling gefunden hatte.

Jetzt werde es zu einer Vernehmung des Zeugen kommen, von der sich die Ermittler wichtige neue Hinweise erhoffen.

Insgesamt seien im Rahmen der ZDF-Sendung 14 Hinweise zu dem Fall eingetroffen, denen nun nachgegangen werde.

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Die zweite heiße Spur betrifft eine etwa 20 Jahre alte Frau, die sich in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1999 in einer etwa acht Kilometer vom Fundort der Leiche entfernten Raststätte in Lorsch aufgehalten und ein emotional aufgewühltes Verhalten gezeigt hatte.

Nach Aussagen von Zeugen habe sie sich als Polin zu erkennen gegeben. Sie warte auf einen Freund, der sie nach Kaiserslautern mitnehmen wolle. Als dieser nicht eintraf, ließ sich die Frau von Gästen der Raststätte am Bahnhof von Ludwigshafen absetzten.

Seitdem fehlt von der jungen Frau jede Spur. Die Ermittler vermuten, dass es sich bei ihr möglicherweise um die Mutter des toten Kindes handeln könnte.

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