Sie wurde nur zwei Tage alt: Toter Säugling auf Autobahnparkplatz gefunden

Einhausen - Es sind schreckliche Schilderungen, die ein anonymer Anrufer der Polizei per Notruf macht. Während einer Pinkelpause auf der A67 in Südhessen hat er zuvor einen toten Säugling entdeckt, eingewickelt in eine Plastiktüte. Bis heute wissen die Ermittler nicht genau, was dem kleinen Mädchen zugestoßen ist.

In diese Kleidung gehüllt wurde der unbekannte Säugling in eine Plastiktüte eingewickelt aufgefunden.
In diese Kleidung gehüllt wurde der unbekannte Säugling in eine Plastiktüte eingewickelt aufgefunden.  © Polizeipräsidium Südhessen

Der sogenannte Cold Case rund um das tote Baby, das im Rahmen der Untersuchungen mit dem Namen Frieda versehen wurde, soll deshalb in der kommenden Ausgabe der ZDF-Kriminalsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" behandelt werden.

Am 28. April 1999 (Mittwoch) gegen 11 Uhr meldete sich der Anrufer bei der Rettungsleitstelle Bergstraße. In einem ruhigen und unaufgeregten Ton schilderte er der Beamtin, wo und unter welchen Umständen er Frieda aufgefunden habe.

So habe der Säugling in Plastiktüten eingewickelt in einem Waldstück angrenzend an den Autobahnparkplatz "Jägersburger Wald" gelegen. Dieser befindet sich an der A67 unweit der Ausfahrt Lorsch in Fahrtrichtung Süden. Vor Ort bestätigte sich für die Einsatzkräfte die Schilderung des Mannes, der zwingend anonym bleiben wollte.

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Das Kind sei anscheinend erstickt und nur zwei Tage alt geworden sein, ehe es wohl für mehrere Tage am späteren Fundort lag.

Bekleidet war Frieda mit einem hellen Unterhemd, einem weiß-gelben Strampelanzug mit Comic-Motiven und einer hellen Mütze. Zudem war sie in eine weiße Decke mit Tiermotiven eingewickelt. Zwar fand sich in einer der Tüten ein Kassenbeleg einer Karstadt-Filiale, doch auch dieser Hinweis stellte sich schlussendlich als wenig hilfreich heraus.

Das "Aktenzeichen XY...ungelöst"-Team rund um Moderator Rudi Cerne (66) soll bei der Aufklärung des Falles helfen.
Das "Aktenzeichen XY...ungelöst"-Team rund um Moderator Rudi Cerne (66) soll bei der Aufklärung des Falles helfen.  © Sina Schuldt/dpa

"Aktenzeichen XY...ungelöst" soll bei Aufklärung der Leiche von Säugling "Frieda" helfen

Der mutmaßliche Entdecker von "Frieda" hatte sie auf einem Autobahnrastplatz an der A67 gefunden.
Der mutmaßliche Entdecker von "Frieda" hatte sie auf einem Autobahnrastplatz an der A67 gefunden.  © Polizeipräsidium Südhessen

Von der Mutter fehlt weiterhin jede Spur. Auch der Entdecker des Säuglingsleichnams ist bis heute nicht bekannt. Augenzeugen hatten im Rahmen der Ermittlungen lediglich von einer jungen Frau berichtet, die sich in den späten Abendstunden des 27. Aprils und am frühen Morgen des 28. Aprils an der Raststätte in Lorsch aufgehalten habe.

Dabei soll sie unerklärliches Verhalten an den Tag gelegt und davon geredet haben, dass sie nach Kaiserslautern reisen wolle. Sie habe im Anschluss den Bahnhof in Ludwigshafen aufgesucht, ehe sich ihre Spur bis zum heutigen Tag gänzlich verliert.

Auch von dieser Frau, von der man bis heute nicht weiß, ob sie die Mutter des toten Säuglings sein könnte, fehlt bis heute jede Spur. Daher soll die Wiederaufnahme zusammen mit der Behandlung des Falles bei "Aktenzeichen XY...ungelöst" für möglichst viele neue Erkenntnisse sorgen.

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Im Rahmen der Ausstrahlung wird ein Hinweistelefon eingerichtet. Zudem sind Personen, die bisher unbekannte Details liefern können, dazu angehalten, sich unter der Rufnummer 06151/96944666 an die Polizei zu wenden.

Titelfoto: Montage: Polizeipräsidium Südhessen

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