Sexdate-Verabredung an Deutschlands größtem Stadion endet blutig

Dortmund - Zum ersten Mal verabredet sich ein 28-Jähriger online mit einer Singlefrau, fährt extra zweieinhalb Stunden zu der erotischen Verabredung. Dort angekommen wartet aber ein Schlägertrupp auf ihn, wie in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" gezeigt wird.

Per Onlinedating hatte sich das Opfer mit der vermeintlichen Anastasiaaa verabredet.
Per Onlinedating hatte sich das Opfer mit der vermeintlichen Anastasiaaa verabredet.  © ZDF

Über eine Datingapp lernt der Hannoveraner im Juni 2023 die angeblich 18-jährige "Anastasiaaa" aus Dortmund kennen. Schnell wollen sich beide treffen, weil er aber am nächsten Tag noch arbeiten muss, fährt er erst im Anschluss die rund 215 Kilometer lange Strecke.

Verabredet sind die beiden Singles am 7. Juni 2023 im Gartenverein Ardeyblick, der in Sichtweite zum Signal Iduna Park liegt, der Heimspielstätte des Fußballvereins Borussia Dortmund. Im Schatten von Deutschlands größtem Stadion soll es am Abend in einer Laube zur Sache gehen. Doch "Anastasiaaa" taucht nicht auf, dafür vier ihm unbekannte Männer, die ihn verprügeln und sein Bargeld und Handy rauben.

Mutig verfolgt der 28-Jährige die Gang, wird aber ein zweites Mal attackiert, diesmal mit einem Hammer auf den Kopf. Zufällig mit dem Auto vorbeifahrende Zeugen leisten Erste Hilfe. Ein glücklicher Umstand, denn dem Opfer ist ein Teil der Schädeldecke herausgebrochen. Er wird mehrfach operiert.

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Der junge Mann überlebt die Tat zwar, verliert aber seinen Job und ändert sein Wesen, wird zurückhaltender und kontaktscheuer.

Die Tat ereignete sich unweit von Borussia Dortmunds Signal Iduna Park, Deutschlands größtem Stadion.
Die Tat ereignete sich unweit von Borussia Dortmunds Signal Iduna Park, Deutschlands größtem Stadion.  © Federico Gambarini/dpa
Nordwestlich des Stadions liegt der Gartenverein Ardeyblick, wo der Mann angegriffen wurde.
Nordwestlich des Stadions liegt der Gartenverein Ardeyblick, wo der Mann angegriffen wurde.  © Google Earth / ZDF

Personenbeschreibungen zu zwei Tatverdächtigen

Gut erkennbar wurde dieser Tatverdächtige von einer Überwachungskamera eingefangen.
Gut erkennbar wurde dieser Tatverdächtige von einer Überwachungskamera eingefangen.  © Kripo Dortmund

Überwachungskameras in der Nähe zeichnen im Tatzeitraum zwei Tatverdächtige auf. Sie werden wie folgt beschrieben:

Mann 1:

  • 18 bis 25 Jahre alt
  • 1,80 bis 1,85 Meter groß und schlank
  • dunkelhäutig mit gelockten Haaren
  • bekleidet mit dunklem FC-Liverpool-Shirt von Nike mit rotem Kragen und AXA-Aufschrift, dunkler Jogginghose und dunklen Schuhen
  • möglicher Bezug zu Dortmund-Hombruch, wo ein Zeuge ihn mehrmals gesehen haben will
Mann 2:
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  • 18 bis 25 Jahre alt
  • 1,75 bis 1,80 Meter groß und schlank
  • dunkle Haare und türkisch-arabisches Aussehen
  • trug schwarzes Oberteil, schwarze Schuhe, dunkelblaue Jogginghose mit weißen Streifen am Unterschenkel (wohl Adidas)

Ein Video der zwei Tatverdächtigen könnt Ihr Euch hier unter zdf.de anschauen.

Auch dieser junge Mann soll an der Tat beteiligt gewesen sein.
Auch dieser junge Mann soll an der Tat beteiligt gewesen sein.  © Kripo Dortmund

Aktenzeichen XY (ZDF): Zwölf Hinweise bei der Dortmunder Kripo eingegangen

Möglicherweise hat die Gang einen Bezug zur Hochhaussiedlung Clarenberg.
Möglicherweise hat die Gang einen Bezug zur Hochhaussiedlung Clarenberg.  © Kripo Dortmund

Zwölf Hinweise waren bis Donnerstagnachmittag bei der Kripo Dortmund eingegangen, bestätigte Sprecher Felix Groß TAG24.

Inwieweit der Ersteller des Fake-Profils herausgefunden werden konnte und ob das Profil auch nach der Tat weiter existierte, wollte er aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.

Dass auch andere Personen Opfer dieser Masche geworden sind, ist nicht auszuschließen. Man erhoffe sich durch die XY-Ausstrahlung auch Hinweise weiterer potenzieller Geschädigter, die aus eventueller Scham noch nicht zur Polizei gegangen sind.

Hinweise gebt Ihr bitte an die Kripo Dortmund unter Tel. 0231 / 132 0.

Die komplette "Aktenzeichen XY"-Folge steht bis 19. Februar 2025 in der Mediathek zum Abruf bereit.

Titelfoto: Bildmontage: Federico Gambarini/dpa ; Kripo Dortmund

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