Sex-Arbeiterin Sylvia (†40) mit 16 Messerstichen getötet: Ist ER der Killer?
Dortmund - Der Mord an der Prostituierten Sylvia Beerenberg (†40) aus dem Jahr 1987 beschäftigt auch heute noch die Polizei. Nur zweieinhalb Jahre später kommt es zu einem weiteren Mordversuch, wohl vom selben Täter. Ein neues Phantombild und interessante Hinweise bringen Schwung in den Kriminalfall, der nun bei "Aktenzeichen XY" vorgestellt wurde.
Freitag, 23. Oktober 1987. Sylvia Beerenberg wartet am Dortmunder Nordmarkt auf Kundschaft. Die Sexarbeiterin steigt schließlich in einen dunklen Mercedes, wird auf der Beifahrerseite sitzend von einer Kollegin wahrgenommen.
Der Fahrer lenkt seinen Wagen mit der verheirateten Sechsfach-Mutter bis ins rund 60 Kilometer entfernte Oestinghausen (Kreis Soest). Dort sticht er ihr auf einem Feldweg 16-mal in Rücken und Schulter. Sylvia verblutet.
Keine drei Jahre später - am Sonntag, dem 29. April 1990 - geschieht eine ähnliche Tat. Nach einem Discobesuch wird eine 16-Jährige auf derselben Straße des Dortmunder Straßenstrichs von einem Unbekannten im Auto mitgenommen. Auch er fährt einen Mercedes.
In der Nähe von Möhnesee-Ellingsen, 17 Kilometer vom ersten Tatort entfernt, versetzt er ihr gar 20 Messerstiche, ebenfalls in Rücken und Schulter. Wie durch ein Wunder überlebt die Teenagerin.
Aktenzeichen XY (ZDF): 30 Hinweise während der Sendung zum Dortmunder Kriminalfall
Mithilfe einer forensischen Hypnose konnte die Überlebende Jahre später ein passendes Phantombild erstellen lassen, erinnerte sich ebenso an andere wichtige Details. Auch konnte mittlerweile eine DNA-Spur von einer vom Täter zurückgelassenen Getränkedose gesichert werden.
Der Gesuchte wird wie folgt beschrieben:
- um 1990 etwa 30 bis 40 Jahre alt (heute zwischen 64 und 74) und normale Statur
- kurze mittelblonde Haare
- auffällige Augenpartie wie bei Hush-Puppy-Hunden
- sprach Dortmunder Sprachstil
- rauchte Zigaretten der Marke HB
Während der ZDF-Sendung gingen laut Fabian Puchelt vom LKA Bayern 30 der insgesamt 100 Hinweise zum Dortmunder Fall ein. "Es war ein Hinweis aus dem Rotlichtmilieu dabei, was eher selten der Fall ist", ergänzte er.
Und es habe sich eine Zeugin gemeldet, der in etwa diesem Zeitraum eine ähnliche Situation widerfahren ist, was damals nicht zur Anzeige gebracht wurde. Auch hier soll der Mercedes eine Rolle spielen.
Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat die Staatsanwaltschaft Arnsberg eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgelobt. Meldet Euch hierfür bitte bei der Kripo Dortmund unter Tel. 0231/1320.
Die ganze "Aktenzeichen XY"-Folge steht in der ZDF-Mediathek zum Abruf bereit.
Titelfoto: Bildmontage: Kripo Dortmund (2) ; ZDF