Mord an Martin D. (†14) bei Aktenzeichen XY: Anrufer geben konkrete Hinweise!
Rostock - Mehr als 20 Jahre ist der Mord an dem 14-jährigen Schüler Martin Drewes bereits her. Am Mittwochabend war der Fall bei der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" zu sehen. Dabei gab es bereits vielversprechende Hinweise!
Martin wurde zuletzt im November 1997 beim Verlassen der Diskothek "Kulti" in Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern) gesehen. Dann verlor sich aber seine Spur.
Ein 15-Jähriger fand die Leiche des Jungen zufällig zwei Wochen später in einem Waldstück, rund zehn Kilometer von seinem Wohnort entfernt.
Sofort stand fest: Martin wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Doch die Umstände seines Todes sind bis heute völlig unklar, von einem oder mehreren Tätern fehlt bislang jede Spur.
Nach umfangreichen Ermittlungen in den vergangenen zwei Jahren von der Ermittlergruppe Cold Case Unit (CCU) in Rostock wurde der Fall nun in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" noch einmal vorgestellt - offenbar erfolgreich.
Zeugen nennen konkrete Namen
Denn schon während der Sendung gab es erste vielversprechende Hinweise. Olaf Kopischke, Kriminalkommissar aus Rostock, konnte bereits in der Sendung feststellen: "Erstaunlicherweise gab es relativ viele Anrufe schon in sehr kurzer Zeit."
Nähere Einzelheiten wollte der Ermittler in der Zwischenbilanz allerdings noch nicht nennen. "Das wäre noch zu früh", sagte er ZDF-Moderator Rudi Cerne.
In der Endabfrage bestätigte Alfred Hettmer vom Landeskriminalamt in München dann aber, dass die Anrufer am Abend auch ganz konkrete Namen zu weiteren Kontakten des Opfers genannt hätten. Diese würden nun sukzessive überprüft.
Aktuell befassen sich sechs Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Cold Case Unit mit dem Fall des getöteten Martin Drewes aus Boizenburg.
Die Ermittler hoffen nun auf neue Hinweise aus der Bevölkerung. Zeitgleich wurde eine bundesweite Fahndung mit Plakaten gestartet.
Anrufe nimmt die Cold Case Unit Rostock unter der Telefonnummer 008005977268 entgegen. Für sachdienliche Hinweise wurde inzwischen eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgeschrieben.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa, Polizei Rostock