Kosta wurde der Schädel zertrümmert: Schüler schützen die Täter bis heute

Hagen - Immer wieder jagen Jugendliche Kosta A. Angst ein. Nach mehreren Einbrüchen folgen brutale Szenen, als dem damals 80-Jährigen mit einem Baseballschläger der Schädel zertrümmert wird. An den Spätfolgen stirbt der Grieche. Die Täter sind bis heute auf freiem Fuß. "Aktenzeichen XY" will helfen.

Nachgestelltes XY-Szenenfoto: Kosta A. wird von brutalen Schlägern heimgesucht.
Nachgestelltes XY-Szenenfoto: Kosta A. wird von brutalen Schlägern heimgesucht.  © ZDF

Die grausamen Szenen nehmen vermutlich ab dem 21. Dezember 2022 richtig Fahrt auf. An jenem Mittwochabend stehen - so erinnert sich der Rentner - zwei Jugendliche vor seiner Tür, treten so lange auf sie ein, bis sie bricht.

Zehn Tage später, 31. Dezember 2022. Am Silvestertag spricht er noch mit befreundeten Nachbarn, die ihm Einkäufe vorbeibringen, wünscht ihnen einen guten Rutsch.

Am Abend - wohl zwischen 18 und 19.15 Uhr - gelangen zwei unbekannte Männer in seine Wohnung, möglicherweise durch ein geöffnetes Fenster in seiner Erdgeschosswohnung am Hagener Bodelschwinghplatz.

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Mit einem Baseballschläger kloppen sie mutmaßlich mindestens zweimal auf den Kopf des Griechen ein, was zu Platzwunden und gar einem Schädelbruch führt.

Aktenzeichen XY ungelöst: Wann hören die Schüler auf, die Täter zu schützen?

Dieser Baseballschläger diente als Tatwaffe.
Dieser Baseballschläger diente als Tatwaffe.  © Kripo Hagen

Schwer verletzt kann er seine Nachbarn anrufen, die sofort den Rettungsdienst alarmieren. Den Sanitätern teilt er mit, dass zwei junge Männer, laut seinen Aussagen 18 oder 19 Jahre alt, die Täter sind.

Zeugen haben hingegen im Wohnumfeld männliche Teenies zwischen 15 und 16 Jahren gesehen, die schlank und etwa 1,80 Meter groß waren sowie ein südosteuropäisches Erscheinungsbild hatten. Waren es die Täter?

Er wird ins Koma versetzt und in einer aufwendigen OP wird ein Teil seiner Schädeldecke entfernt. Nach seiner Genesung kommt er ins Pflegeheim, kann sich kaum noch artikulieren.

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Erste Ermittlungen führen die Polizei zur Ernst-Eversbusch-Hauptschule in Hagen-Haspe. Mantrailer-Hunde hatten die Beamten dorthin geführt. "Wir sind überzeugt, dass mindestens einer der Täter dort zu finden war und auch andere Schüler wissen, wer die Täter waren", sagte Jan Ritter von der Kripo Hagen am Mittwochabend in der ZDF-Sendung.

Besonders tragisch: Ein Jahr nach der Tat stirbt Kosta an den Spätfolgen des Angriffs. Nun wird sogar wegen schwerer Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.

Aktenzeichen XY aus Hagen: Zuschauer erhöhen Belohnung aus privater Tasche auf 35.000 Euro

Der Rentner lebte am Bodelschwinghplatz in Hagen-Wehringhausen.
Der Rentner lebte am Bodelschwinghplatz in Hagen-Wehringhausen.  © Google Earth / ZDF

Die Kripo hofft, dass sich die Schüler, die mittlerweile mutmaßlich nicht mehr an der Schule lernen, endlich äußern und den entscheidenden Hinweis geben. Dafür waren 1500 Euro Belohnung ausgelobt worden, die sich durch rund 20 Zuschauerinnen und Zuschauer per telefonischer Zusage auf unglaubliche 35.000 Euro erhöhten.

Auch deswegen sprach Fabian Puchelt vom LKA Bayern bei der XY-Schlussabfrage von "einem der spannendsten Abende seit Langem".

Bis Donnerstagmittag sind bei der Kripo Hagen "einige telefonische Hinweise" eingegangen. "Die werden jetzt ausgewertet Inwieweit diese zielführend sind, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen", sagte Polizeisprecher Tino Schäfer zu TAG24.

Zeugen und Hinweisgeber melden sich bitte bei der Kripo Hagen unter Tel. 02331 / 986 0.

Titelfoto: Bildmontage: Kripo Hagen / ZDF

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