Regensburg - "Aktenzeichen XY"-Moderator Rudi Cerne (62) kann gar nicht fassen, mit wem er im Jahr 2012 Seite an Seite im Fernsehstudio gestanden haben soll.

"Das gab es in der Geschichte von 'Aktenzeichen XY' noch nie", sagte der ZDF-Moderator der Deutschen Presse-Agentur wenige Tage vor dem Urteilsspruch in dem Mordprozess im Fall Maria Baumer, der eine schockierende Wendung genommen hatte. 

Die 26 Jahre alte Frau war im Mai 2012 von ihrem Verlobten als vermisst gemeldet worden, der daraufhin in der bekannten TV-Sendung auftrat. 

Acht Jahre später muss sich der 36-Jährige vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Er soll die Frau ermordet haben. Die Leiche vergrub er im Wald, was er im Laufe des Prozesses gestand. 

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Die Tötung streitet er ab.

Am Ende des TV-Beitrages hatte Cerne das Publikum um Hilfe gebeten: Wer wisse, wo sich Maria Baumer aufhalte, möge sich bitte im Studio melden, sagte er. 

Neben ihm saß der Verlobte - der die Leiche der Frau selbst im Wald verscharrt hatte. 

"Das ist schon bemerkenswert", sagte Cerne. "Der vermeintliche Täter sitzt im Studio und gibt sich als verzweifelter Verlobter, der inständig hofft, dass seine Partnerin gefunden wird." 

Er erinnert sich an das Vorgespräch mit dem Mann damals, der "höflich und bescheiden, fast schüchtern" gewirkt habe.

Cerne führt seit 2002 im ZDF durch die Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst", in der die Zuschauer den Ermittlern mit ihren Hinweisen helfen können, Verbrechen aufzuklären. Die erste Folge des Dauerbrenners wurde 1967 ausgestrahlt.