Aktenzeichen XY: Vielversprechende neue Hinweise nach perfider Masche falscher Polizisten

Dessau-Roßlau - In der zurückliegenden "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Sendung wurde auch der Fall von dreisten Dieben in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) thematisiert, die sich als Polizisten ausgaben und durch Täuschungen kostbaren Schmuck ergaunerten. Die richtige Polizei hat danach einige Tipps erhalten.

Die durch Schauspieler nachgestellten Szenen: Der falsche Polizist (l.) täuscht einen Wohnungseinbruch vor, die Mieterin (r.) fällt darauf herein.
Die durch Schauspieler nachgestellten Szenen: Der falsche Polizist (l.) täuscht einen Wohnungseinbruch vor, die Mieterin (r.) fällt darauf herein.  © Screenshots/ZDF

Bis zum gestrigen Donnerstag seien neun Bürgerhinweise bei Polizeidienststellen anderer Bundesländer eingegangen, teilte Polizeisprecher Johannes Braun auf TAG24-Anfrage mit. "Alle Hinweise waren zuvor unbekannt", so Braun.

Mehrere Anrufer hätten angegeben, die Personen auf den in der Sendung gezeigten Phantombildern erkannt zu haben. "Derzeit erfolgt eine Auswertung der Hinweise und damit verbunden die Durchführung einzelner Zeugenvernehmungen sowie kriminalpolizeilicher Ermittlungen." Sofortmaßnahmen würden sich aktuell nicht notwendig machen, sagte der Sprecher.

Rückblick: Am späten Nachmittag des 11. Dezember 2019 ereignete sich die Tat in Dessau-Roßlau. In der Zeit zwischen 17 und 18.30 Uhr kamen eine damals 90-jährige Frau und ihr Sohn (65) vom Einkauf zurück und wollten die Haustür des von ihnen bewohnten Mehrfamilienhauses in der Mauerstraße aufschließen.

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Zwei unbekannte Männer sprachen das Mutter-Sohn-Gespann an und behaupteten unter Vorzeigen gefälschter Polizeidienstausweise, dass in ihr Haus eingebrochen wurde. Einer der Täter inszenierte den Einbruch geschickt.

Um die Wertgegenstände in der Wohnung angeblich zu schützen, zeigte die Seniorin den vermeintlichen Beamten ihre Verstecke. Die Täter konnten letztlich mit Goldschmuck im Wert von 15.000 Euro verschwinden.

Ein kurzer Zusammenschnitt der Geschehnisse vom 11. Dezember 2019 in Dessau-Roßlau

Aktenzeichen XY: Täterbeschreibungen der falschen Polizisten

Links die beiden unabhängig voneinander angefertigten Phantombilder des ersten Täters, rechts die des zweiten.
Links die beiden unabhängig voneinander angefertigten Phantombilder des ersten Täters, rechts die des zweiten.  © Polizeiinspektion Dessau-Roßlau

Die beiden Opfer konnten im Anschluss an die Tat detaillierte Beschreibungen der unbekannten Männer abgeben.

1. Täter (Phantombilder rechts):

  • ca. 20 bis Mitte 30 Jahre alt
  • ca. 1,85 Meter groß und stämmige Statur
  • südländischer, arabischer Typ

  • schwarze lockige Haare
  • sprach gebrochenes Deutsch
  • kurzer Schnurr- und Spitzbart
  • Bekleidung: schwarzer Anorak mit Kapuze und dunkle Hose.
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2. Täter (Phantombilder links):

  • ca. 20 bis Mitte 30 Jahre alt
  • ca. 1,85 Meter groß und sehr schlank
  • Glatze
  • sprach sehr gut Deutsch
  • Bekleidung: anzugsähnliche Bekleidung in Schwarz.

Täter könnten deutschlandweit weitere Straftaten begangen haben

Die Ermittler wissen, dass die Täter bei derartigen Straftaten oftmals überregional agieren. "Es kann folglich nicht ausgeschlossen werden, dass die auf dem Phantombild abgebildeten Personen auch außerhalb von Dessau-Roßlau bei ähnlichen Straftaten in Erscheinung getreten sind", so Polizeisprecher Robert Niemann.

Solltet Ihr die Männer auf den Phantombildern erkennen, meldet Euch bitte beim Polizeirevier Dessau-Roßlau unter 0340/2503-0 oder per Mail an lfz.pi-de@polizei.sachsen-anhalt.de.

So schützt Ihr Euch vor derartigen Straftaten

Auch telefonisch fallen vor allem ältere Personen immer und immer wieder auf falsche Beamte herein.
Auch telefonisch fallen vor allem ältere Personen immer und immer wieder auf falsche Beamte herein.  © Julian Stratenschulte/dpa

Die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau hat folgende Präventionshinweise veröffentlicht, die dafür sorgen sollen, nicht selbst Opfer zu werden.

  • Fremden gegenüber stets misstrauisch sein!
  • Keine unbekannten Personen in die Wohnung lassen!
  • Dienstausweis von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, fordern!
  • Beim geringsten Zweifel bei der Behörde anrufen, von der die angebliche Amtsperson kommt. Wichtig: Behörden-Telefonnummer selbst heraussuchen und wählen. Und: Angebliche Amtsperson währenddessen vor der abgesperrten Tür warten lassen!
  • Keine Details zu finanziellen Verhältnissen preisgeben!
  • Niemals Bargeld oder Wertsachen an Fremde übergeben!
  • Verdächtiges jederzeit der Polizei melden!
  • Polizisten werden sich grundsätzlich nicht nach privaten Wertgegenständen erkundigen, weder am Telefon, noch von Angesicht zu Angesicht!
  • Polizeirevier bieten Sicherheitsberatungen zu Wohnungen und Häusern an. In Leipzig z.B. findet Ihr alle Infos auf der Internetseite.

Titelfoto: Screenshots/ZDF

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