"3nach9": So wird der gute Name von Eckhart von Hirschhausen missbraucht

Bremen - Es hört nicht auf! Eckhart von Hirschhausen (57) wird weiter für eine dreiste Betrugsmasche im Internet missbraucht. Darüber sprach der Arzt und Fernsehmoderator am Freitagabend bei "3nach9".

Eckhart von Hirschhausen (57) ist genervt von Fake-Videos.  © Rolf Vennenbernd/dpa

"Ich kriege jeden Tag Mails von betrogenen Menschen, die diesen KI generierten Deepfakes glauben", sagte der 57-Jährige. "Ich bin erschrocken über die Qualität, die ständig steigt."

Es ging um Videos, in denen von Hirschhausen angeblich ein Wundermittel zum Abnehmen anpreist. "3nach9"-Moderatorin Judith Rakers (49) ließ gleich zu Beginn des Gesprächs die Fälschung fürs Publikum einspielen.

"Eine schlanke Figur ist kein Luxus mehr. Jetzt ist sie für jeden verfügbar", war scheinbar die Stimme des 57-Jährigen zu hören. Dazu waren Szenen aus der "NDR Talk Show" mit von Hirschhausen und Moderatorin Barbara Schöneberger (50) zu sehen, als stamme das Gesagte aus der Sendung.

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Der Ton passte allerdings nicht zu den Lippenbewegungen. Auch die Stimme von Schöneberger wurde gefälscht. Sie fragte leicht aufgesetzt: "Was ist dieses Produkt und wie funktioniert es?"

In dem gefälschten Video und auch in vorherigen, wie dem Fake mit Markus Lanz (55), bewerben Betrüger ein Produkt namens "GlucoSlim". Dabei wurden Szenen aus alten Auftritten im TV verwendet. Die Sätze haben von Hirschhausen und seine Gesprächspartner so nie gesagt. Per KI wurden sie ihnen in den Mund gelegt.

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"3nach9": Judith Rakers will wissen, wie Fakes zu erkennen sind

Judith Rakers (49) moderiert "3nach9".  © Radio Bremen

Drei Gruppen werden durch diese Betrugsmasche geschädigt, erklärte der 57-Jährige. Das seien zuerst die Menschen, die Geld überwiesen und ein wirkungsloses Mittel oder nichts bekommen haben.

Außerdem seien die Personen betroffen, die für das öffentlich-rechtliche Fernsehen arbeiten und für die Fakes missbraucht werden. "Der dritte Geschädigte ist unsere Gesellschaft, unsere Demokratie, die darauf beruht, dass man weiß, wem man glauben kann und wem nicht."

Daher appelliert von Hirschhausen, die Plattformen, wo die Fakes zirkulieren, rechtlich dazu zu bringen, sie zu löschen. Persönlich gehe er gegen die Fälschungen juristisch vor. "Du kriegst die Plattformen nie zu fassen. Die sagen: 'Wir wissen gar nicht, ob das gefälscht ist'". Zudem kämen sie mit dem Argument, Löschen sei "schnell an Zensur dran".

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Wie sind die Fakes zu erkennen, wollte Gastgeberin Rakers wissen. "Grundsätzlich: Wenn jemand etwas verspricht, was zu schön ist, um wahr zu sein, dann ist es auch nicht wahr", antwortete von Hirschhausen.

Er empfiehlt, sich bei Unsicherheit jemanden dazu zu holen, der sich besser auskennt, wie die Verbraucherzentrale oder Fachpersonal in einer Apotheke.

Die ganze Sendung "3nach9" vom 14. Februar gibt es in der ARD Mediathek zum Streamen.

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