Junge Frau wurde vom Blitz getroffen: So geht es ihr heute

Bonn - Auf den 22. April 2019 blickt Lena (22) ungern zurück. An jenem Tag wurde sie Tausende Kilometer entfernt von ihrer Heimat von einem Blitz getroffen, dessen Folgen sie für ihr restliches Leben zeichnen. Dass sie überhaupt noch am Leben ist, grenzt an ein Wunder.

Lena (22) wurde in Bolivien von einem Trockenblitz getroffen.
Lena (22) wurde in Bolivien von einem Trockenblitz getroffen.  © ZDF/Marcus Kablitz
Der Unfall wird sie ein Leben lang begleiten.
Der Unfall wird sie ein Leben lang begleiten.  © ZDF/Marcus Kablitz

Für ihr Freiwilliges soziales Jahr geht Lena 2019 nach Santa Cruz de la Sierra - der einwohnerreichsten Stadt Boliviens. An jenem 22. April habe sie Wäsche aufgehängt und wurde von einem Trockenblitz - also einem diagonal verlaufenen Blitz eines entlegenen Gewitters - getroffen.

"Ich erinnere mich nicht dran, ich bin acht Tage später im Krankenhaus aufgewacht", sagt die Bonnerin in der ZDF-Reihe "37° Wie vom Blitz getroffen - Wenn das Schicksal alles ändert".

Zwei Tage später wird Lena nach Deutschland ausgeflogen, wo ihr Ärzte kaum Überlebenschancen einräumen. Vielmehr sollen sich ihre Eltern gar von ihrem Kind verabschieden.

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Doch die heute Studentin kämpft und überlebt. Ihr Alltag ist fortan aber ein komplett anderer. "Als ich mich das erste Mal im Spiegel gesehen habe, war ich froh, dass ich nicht aussehe wie ein Monster."

Mehr als die Hälfte ihrer Körperoberfläche sei vernarbt. Aufgrund zahlreicher Beschwerden ist sie nun auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen, bei denen sie wohnt.

Bei ihrem Rehaaufenthalt in der Moritzklinik im thüringischen Bad Klosterlausnitz werden Lenas (22) Narben geschmeidiger gemacht.
Bei ihrem Rehaaufenthalt in der Moritzklinik im thüringischen Bad Klosterlausnitz werden Lenas (22) Narben geschmeidiger gemacht.  © ZDF/Marcus Kablitz

Blitz-Opfer Lena: "Lächerlich, wie kompliziert sie versuchen, mich unbeobachtet zu beobachten"

Mit ihrem Dreirad ist die junge Frau zumindest halbwegs mobil.
Mit ihrem Dreirad ist die junge Frau zumindest halbwegs mobil.  © ZDF/Marcus Kablitz

Sie benötigt seither Hilfsmittel beim Laufen und Hörgeräte, entwickelte Spastiken und hat teils dauerhaftes Zittern der Beine. Hinzu kommen psychische Flashbacks, Alpträume sowie die Angst vor Elektrizität und Gewitter.

Dass sie von Fremden angestarrt wird, stört die 22-Jährige weniger als die Tatsache wie diese dies tun. "Ich finde es lächerlich, wie kompliziert sie versuchen, mich unbeobachtet zu beobachten." Doch sie steht darüber.

Elf Tabletten schluckt Lena am Tag, wendet zudem Sprays und Pflaster an, bekommt Spritzen. "Nebenwirkungen sind garantiert, weil die Tabletten auch Wechselwirkungen haben."

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Darüber hinaus stehen Ergo-, Physio- und Psychotherapie auf dem wöchentlichen Plan, Narbenmassage und regelmäßige Reha, die sie immer wieder für mehrere Wochen in die ostthüringische Moritzklinik nach Bad Klosterlausnitz führt.

Einen Führerschein hat sie bereits, allerdings fehlt noch ein entlastendes Gutachten. Aktuell hätte sie im Falle eines Unfalls durch die vielen Medikamente immer eine Teilschuld.

Rund ein Dutzend Tabletten nimmt sie Tag für Tag.
Rund ein Dutzend Tabletten nimmt sie Tag für Tag.  © ZDF/Marcus Kablitz

Lenas Schicksal und das der plötzlichen Epileptikerin Ingrid seht Ihr am heutigen Dienstag ab 22.15 Uhr im ZDF oder schon jetzt in der Mediathek.

Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Marcus Kablitz

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