Dramatischer Einsatz in Dresden: "Ich muss rein, meine Kinder sind da drin"
Dresden - Einen dramatischen Rettungseinsatz in einem Mehrfamilienhaus hat die Dresdner Feuerwehr im Sommer 2024 hinter sich gebracht. Mit Bodycams wurde dieser aufgezeichnet und jetzt im TV ausgestrahlt.

Als die Kameraden am 8. Juli kurz vor 15 Uhr in die Paul-Schwarze-Straße alarmiert wird, wissen sie zunächst nicht, was auf sie zukommt.
Beim Betreten des sechsstöckigen Hauses wird eine brennende Matratze im Hausflur entdeckt. Und eine aufgebrachte Mutter, deren Söhne noch in der obersten Etage sind. "Ich muss reingehen, meine Kinder sind da drin", sagt sie verzweifelt in der DMAX-Serie "112: Feuerwehr im Einsatz", wird aber von Einsatzleiter Pascal Dausel (29) zurückgehalten.
"Ich musste die Frau beruhigen. Wenn sie es versucht hätte hochzugehen, wäre sie nicht bis zur Wohnung gekommen, weil sie vorher aufgrund des starken Rauches und der Gifte bewusstlos umgefallen wäre", weiß der erfahrenere Retter.
Viele Menschen würden die giftigen Dämpfe unterschätzen und denken, dass nur vom Feuer selbst Gefahr ausgeht. Ein lebensgefährlicher Trugschluss.

112: Feuerwehr im Einsatz (DMAX): Junge weigert sich, Fluchthaube aufzusetzen

Im Innenhof erkennen die Feuerwehrleute, dass aus jeder der sechs Etagen Rauch aus den geöffneten Fenstern kommt. Das komplette Treppenhaus ist also bereits eingenebelt!
Steffen Pforte (45) und seine Kollegen arbeiten sich von oben nach unten durch und gehen zuerst in die Wohnung der aufgelösten Frau, wo sich ihre beiden Söhne befinden. "Die waren aufgebracht, weil sie gemerkt haben, dass ihr einziger Fluchtweg voller Rauch ist und sie nicht rauskommen."
Den Jungs wird eine Fluchthaube aufgesetzt, doch das jüngere Kind bekommt Platzangst, weigert sich, damit nach unten zu gehen. Ein Plan B muss her, weshalb die Drehleiter ans Fenster gefahren wird. 25 Meter über dem Boden müssen die Brüder nun in den Korb klettern.
Stockwerk für Stockwerk werden die anderen Bewohner mit Fluchthauben aus ihren vier Wänden geholt und in Sicherheit gebracht. Insgesamt 14 Personen und einen Hund retten die insgesamt 80 am Einsatz beteiligten Kameraden. Fünf Bewohner wurden mit Rauchgasvergiftungen in eine Klinik gebracht.


Titelfoto: Roland Halkasch