Begrapscht, geknutscht, in Wohnung genommen: Mann vergeht sich an Nachbarsmädchen
Hannover - Zwei Polizisten rücken in Hannover aus, nachdem sich ein Mann in einem Wohngebiet an einem minderjährigen Mädchen vergangen und dieses mit in seine Wohnung genommen haben soll. Bestätigt sich der Verdacht?
Vom Polizeirevier Hannover-Lahe aus fahren Polizeikommissarin Nele Hellige (23) und ihr Kollege Andreas Weidemann mit Blaulicht und Martinshorn in einen sozialen Brennpunkt.
Ein Anrufer meldete der Leitstelle von dort die angebliche sexuelle Belästigung eines Kindes durch einen deutlich älteren Mann.
"Es kam jemand auf die Wache und hat angegeben, dass sie beobachtet haben, wie ein älterer Mann eine etwa Elfjährige begrapscht haben soll und die soll mit in seine Wohnung gegangen sein", berichtet Hellige dem Team der SAT.1-Sendung "110 Notruf Deutschland".
Am Wohnhaus angekommen will der Verdächtige gerade mit seinem Fahrrad wegfahren, kann durch die Beamten aber widerstandslos aufgehalten werden.
Eine ebenfalls anwesende Zeugin hat den Vorfall gefilmt. In dem Clip ist zu sehen, wie der Mann das Kind - über der Bekleidung - im Intimbereich und an der Brust berührt.
"Der wohnt bei uns. Wie ekelhaft ist der bitte?", mischt sich eine Nachbarin ein. Ein anderes Mädchen behauptet: "Danach haben die auch rumgeknutscht."
110 Notruf Deutschland: Verdächtiger behauptet zunächst, das Kind nicht zu kennen
Eine Gegenwehr des vermeintlichen Opfers kann in dem Video nicht wahrgenommen werden. Im Sexualstrafrecht würde die einvernehmliche Handlung anders bewertet werden, erläutert Kommissarin Nele Hellige.
Dennoch stellt die sexuelle Handlung mit einem unter 14-jährigen Kind eine Straftat dar.
"Auf Verdacht können Sie jemanden einfach so mitnehmen?", fragt der sichtlich überraschte Verdächtige, der behauptet, an diesem Tag keinen Kontakt zu einem Mädchen gehabt zu haben.
Weidemann macht deutlich: "Ihm muss klar sein, dass man ein Mädchen in dem Alter nicht so anfasst und nicht solche Sachen mit dem Kind macht."
Der Beschuldigte wird aufs Revier gebracht, wo er später doch zugibt, das Mädchen getroffen, es aber für volljährig gehalten zu haben.
Laut Aussage des Mädchens bestehe ein freundschaftliches Verhältnis zu dem etwa 30 Jahre älteren Mann, allerdings keine sexuelle Beziehung.
Da keine Fluchtgefahr besteht, wird der vorläufig Festgenommene wieder freigelassen, aber ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Im Falle einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.
Die aktuelle Folge auch mit anderen Fällen seht Ihr auf Abruf bei Joyn. Am kommenden Donnerstag (20.15 Uhr) strahlt SAT.1 eine weitere Episode aus.
Titelfoto: Bildmontage: Sat.1