Tragischer Unfall: Alec Baldwin erschießt Kamerafrau und verletzt Regisseur

Santa Fe - Hollywood-Star Alec Baldwin (63) hat bei einem Filmdreh mit einer Requisitenwaffe geschossen und dabei zwei Menschen getroffen.

US-Schauspieler Alec Baldwin (63) hat während Filmdreharbeiten mit einer Requisitenwaffe geschossen und dabei zwei Menschen getroffen.
US-Schauspieler Alec Baldwin (63) hat während Filmdreharbeiten mit einer Requisitenwaffe geschossen und dabei zwei Menschen getroffen.  © Alec Tabak/Pool The Daily News/AP/dpa

Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins sei dabei tödlich verletzt worden, hieß es am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Mitteilung der Polizei von Santa Fe im Bundesstaat New Mexico.

Regisseur Joel Souza (48) kam verletzt in ein Krankenhaus, wie es weiter hieß. Die Ermittlungen laufen. Strafrechtliche Vorwürfe wurden laut Polizei bislang aber nicht erhoben. Der Dreh wurde bis auf weiteres eingestellt.

Der Vorfall ereignete sich demnach am Donnerstag bei den Dreharbeiten zu dem Western "Rust" auf der Bonanza Creek Ranch im US-Staat New Mexico. Baldwin ist bei dem Film als Hauptdarsteller und Produzent an Bord. Regie führt Souza, der zuvor den Cop-Thriller "Crown Vic" (deutscher Titel: "Im Netz der Gewalt") inszenierte.

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Per Notruf sei die Polizei zu dem Set gerufen worden. Laut Mitteilung wurde Hutchins mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen und dort für tot erklärt.

Souza wurde mit einem Krankenwagen in ein Hospital in Santa Fe gebracht. Über seinen Zustand wurde zunächst nichts bekannt. Er werde behandelt, hieß es nur.

Die Ermittler befragten auch Augenzeugen, teilte das Sheriff-Büro mit. Zudem werde die Waffe untersucht und auf welche Weise das Geschoss abgefeuert worden sei. Wie scharfe Munition in die Requisitenwaffe kommen konnte, ist bislang unklar.

Filmdreh nach tödlichem Vorfall gestoppt

Regisseur Joel Souza (48) wurde am Filmset von US-Schauspieler Alec Baldwin (63) mit einer Requisitenwaffe getroffen und verletzt.
Regisseur Joel Souza (48) wurde am Filmset von US-Schauspieler Alec Baldwin (63) mit einer Requisitenwaffe getroffen und verletzt.  © Ron Adar/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Das Sprecherteam von Baldwin reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Der Schauspieler hatte am Tag vor dem Vorfall ein Foto von sich in Westernkleidung und mit grauem Bart auf Instagram gestellt.

Die Zeitung The Santa Fe New Mexican berichtete, Baldwin sei nach dem Vorfall vor dem Sheriff-Büro verstört und in Tränen beim Telefonieren gesehen worden.

"Wir haben die Dreharbeiten auf unbestimmte Zeit unterbrochen und kooperieren voll und ganz mit der Polizei von Santa Fe und deren Ermittlungen", teilte die Produktionsfirma laut Medienberichten mit. "Die gesamte Besetzung und die Crew sind von der heutigen Tragödie zutiefst erschüttert."

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Die Produktionsfirma sprach Hutchins' Angehörigen zudem ihr Beileid aus und versprach dem gesamten Team Unterstützung, um "dieses schreckliche Ereignis zu verarbeiten".

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Beamte des Sheriffs von Santa Fe County ermitteln zu der tödlichen Schießerei am Filmset der Bonanza Creek Ranch in der Nähe von Santa Fe.
Beamte des Sheriffs von Santa Fe County ermitteln zu der tödlichen Schießerei am Filmset der Bonanza Creek Ranch in der Nähe von Santa Fe.  © Uncredited/KOAT 7 News/AP/dpa

In "Rust" spielt Baldwin den Banditen Harland Rust, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Zusammen mit seinem 13-jährigen Enkel muss er vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern flüchten. Zum Cast gehören unter anderem Frances Fisher, Jensen Ackles, Brady Noon und Travis Fimmel.

In seiner langen Karriere übernahm Baldwin Action-Rollen in Filmen wie "Jagd auf Roter Oktober" oder "Mission: Impossible – Rogue Nation", war aber auch in Dramen wie "Blue Jasmine", "Still Alice – Mein Leben ohne Gestern" oder 2019 in dem Kriminalfilm "Motherless Brooklyn" zu sehen.

Seit 2012 ist der Schauspieler mit Hilaria Baldwin (37) verheiratet, sie haben sechs Kinder. Aus seiner Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger (67) hat eine Tochter, das Model Ireland Baldwin (25).

Zu einem tödlichen Unfall am Filmset ist es nicht zum ersten Mal gekommen: 1993 starb "The Crow"-Darsteller Brandon Lee bei Dreh, nachdem er mit einer Requisitenpistole erschossen wurde. Der Sohn der Martial-Arts-Filmikone Bruce Lee (†32) wurde 28 Jahre alt.

1984 starb der Schauspieler Jon-Erik Hexum (†26), nachdem er sich am Set der TV-Serie "Cover Up" mit einer mit Platzpatronen geladenen Waffe in den Kopf geschossen hatte.

Update, 22. Oktober, 13.04 Uhr: Waffe wird untersucht

Die Ermittlungen laufen, strafrechtliche Vorwürfe wurden laut Polizei bislang aber nicht erhoben. Auch die International Cinematographers Guild (ICG), die unter anderem Kameraleute vertritt, sprach sich für eine vollständige Aufklärung aus. Noch seien die Details unklar. "Wir unterstützen eine vollständige Untersuchung dieses tragischen Ereignisses", hieß es laut Medien in dem Statement weiter. Hutchins Tod sei ein schrecklicher Verlust.

Nachdem das örtliche Sheriff-Büro per Notruf alarmiert worden war, trafen die Polizisten gegen 14 Uhr Ortszeit auf der Bonanza Creek Ranch ein. Bereits zahlreiche Filme wurden auf dem Gelände nahe einer früheren Goldgräberstadt in der Wüste New Mexicos produziert.

Die Ermittler befragten nach Angaben des Sheriff-Büros auch Augenzeugen. Zudem werde die Waffe untersucht und auf welche Weise das Geschoss abgefeuert worden sei.

Die "Los Angeles Times" berichtete, üblicherweise sei ein Requisiteur oder ein lizenzierter Waffenmeister für die am Set benutzten Waffen zuständig. Zu dessen Aufgabe gehöre es auch, diese mit Platzpatronen zu laden und den Schauspielern und Regieassistenten den Umgang damit zu erklären. Scharfe Munition sei am Set verboten.

Titelfoto: Alec Tabak/Pool The Daily News/AP/dpa

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