Testo und Botox auf dem Schulklo: Neue Serie voller "Dummköpfe" startet

Hamburg - Nach "Jerks" und "Die Discounter" legt die Produktionsfirma "Pyama Pictures" von Schauspieler Christian Ulmen (49) mit der Jugendserie "KEKs" nach, die ab dem heutigen Mittwoch beim Streamingdienst "Joyn" läuft. In acht Folgen wird auf eine erfrischend authentische Art und mit viel Humor, aber eben auch echten Emotionen, der Alltag von vier Freunden an einer Brennpunktschule in Hamburg-Wandsbek beleuchtet.

V.l.n.r.: David Ali Rashed,, Aaron Maldonado-Morales, Manal Raga a Sabit und Vito Sack sind die "KEKs" in der gleichnamigen Serie, die ab 16. Oktober 2024 jeden Mittwoch exklusiv auf Joyn läuft.  © Joyn/Dennis Dirksen

Als "Kek" beleidigen sich Jugendliche gerne mal als "Verlierer" oder auch "Dummkopf". Für Hauptdarsteller und "Die Discounter"-Star David Ali Rashed (22) muss es aber nicht immer eine Beleidigung sein, wie er im TAG24-Interview erklärt: "Es kann im Sinne von 'treudoof' auch ein bisschen lieb gemeint sein."

Die Zuschauenden lernen auf jeden Fall schnell die vier Freunde – die "KEKs" – lieben: Younes (Rashed), Amadou (Aaron Maldonado-Morales), Rocky (Vito Sack) und Shirin (Manal Raga a Sabit) schlagen sich mit ihren individuellen Problemen durch den chaotischen Schulalltag. Mal mehr mal weniger gut.

So wird sich für mehr Muskeln Testosteron auf dem Schulklo gespritzt oder für die perfekten Lippen ein eigenes Botox-Labor aufgemacht. Alles natürlich überspitzt dargestellt, dennoch werden laut David die Probleme "an einer normalen Schule mit normalen Menschen" gezeigt.

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"Wir überzeichnen extrem und machen es lustig. Ähnlich wie bei 'Die Discounter': kein Supermarkt ist wirklich so wie bei Kolinski, aber es ist dennoch authentisch. Es ist halt nicht immer alles so ARD-Abendprogramm-mäßig hoch getakelt!"

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David Ali Rashed über "KEKs": "In den meisten Schulen laufen viele Dinge schief!"

Die "KEKs" hängen am liebsten auf dem Schulhof ab. Fünf Wochen lange wurde die achtteilige Serie vom Hamburger Regisseur Leonard Fuchs in der Hansestadt gedreht.  © Joyn/Marc Rehbeck

TAG24: David, warum war für Dich sofort klar, dass Du Teil von "KEKs" sein willst?

David: Ich kannte Leo [Anm. d. Red. Regisseur Leonard Fuchs], die ganze Produktionsfirma, und einen großen Teil des Teams sowie die Art des Drehens von "Die Discounter". Mir war bewusst, dass "KEKs" ähnlich geil werden würde, auch wenn der Vibe dann doch ein ganz anderer war: Durch den noch jüngeren und kleineren Cast war alles eher jungfräulich und total aufregend – ein Klassenfahrt-Feeling.

TAG24: Wurde auch so viel improvisiert wie bei "Die Discounter"?

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David: Beim Casting gab es tatsächlich ein Dialog-Drehbuch. Die wurden dann aber alle im Prozess der Vorbereitungen über den Haufen geworfen. Danach hatte ich sogar noch mehr Bock, weil Improvisieren mir crazy viel Spaß macht und ich das Gefühl habe, das liegt mir auch.

TAG24: Gab es beim Dreh auch besonders herausfordernde Szenen für Dich?

David: Eigentlich dachte ich diesmal: Endlich bin ich mal jemand, der Erfahrung mitbringt. Normalerweise bin ich als junger Schauspieler eher unerfahren und alle haben mehr Ahnung als ich, aber diesmal kannte ich die Abläufe. Dennoch war zum Beispiel die Menge an Text eine Herausforderung [...] und bei traurigen Szenen im späteren Verlauf der Serie auch mal herunterzufahren und ehrliche Emotionen zu spielen – nicht nur ein Gag nach dem anderen abzufeuern.

TAG24: Du bist selbst noch nicht so lange aus der Schule raus, gab es irgendwelche Parallelen zu Deiner Schulzeit?

David: Ich habe jetzt nicht Testo auf dem Klo gespritzt (lacht), aber so grundsätzlich gibt es immer Parallelen. Und das ist auch ein bisschen das, was wir zeigen wollen: Klar, sind die Situationen total überspitzt, aber so gewisse Dynamiken und Themen wie die Coolen sitzen in der Raucherecke, man macht nur Quatsch, hat große Träume, verliebt sich – verändern sich ja nicht.

TAG24: Würdest Du sagen, Du warst damals selbst ein KEK?

David: Ich war auf jeden Fall einer: Ich habe mich für deutlich cooler gehalten, als ich war. Ich war kein Außenseiter, habe aber auch nicht zu den Supercoolen gehört – also eigentlich passt es echt ganz gut und auch mit der Rangordnung in der Serie konnte ich mich identifizierten.

TAG24: Der Titel der Serie steht im Jugend-Slang. Richtet sich die Serie speziell an Schüler:innen?

David: Vom Thema Schule her hat "KEKs" eine klare Zielgruppe. Ich finde trotzdem, dass die Serie für jede Altersgruppe Identifikationsmöglichkeiten bietet. In den meisten Schulen laufen viele Dinge schief: Kinder werden vernachlässigt und bauen Scheiße - das ist die Realität in Deutschland. Und auch bei den Lehrerfiguren wird sich jeder an einen seiner Lehrer erinnern.

Neue Folgen von "KEKs" erscheinen ab dem 16. Oktober immer mittwochs in Doppelfolgen exklusiv auf Joyn.

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