Streaming Accounts teilen: Das müsst Ihr beachten

Deutschland - In Deutschland sind Streaming-Portale wie Netflix, Spotify oder Maxdome sehr beliebt.

Um Geld zu sparen, teilen sich viele Nutzer den Account. Allerdings ist das nicht immer im Sinne des Erfinders. Denn das sogenannte Account Sharing hat auch seine Grenzen - und mitunter negative Folgen für seine Nutzer.

So funktioniert Account Sharing

Netflix, Amazon Prime und Co. sind beliebte Videoportale in Deutschland.
Netflix, Amazon Prime und Co. sind beliebte Videoportale in Deutschland.  © Unsplash/freestocks.org

Viele Videoportale wie Amazon Prime Video, Netflix, Sky Go und Maxdome unterstützen das Teilen von Accounts.

Im Bereich Musik gehören zu den beliebtesten Anbietern Spotify, Deezer, Apple Music und Google Play Music, die je nach gewähltem Tarif mehrere Zugänge zur Verfügung stellen.

Mittlerweile bieten die meisten Streaminganbieter sogar ähnliche Angebote, z.B. in Form eines Familientarifs an. Darin enthalten sind meist vier bis sechs Zugänge, die von verschiedenen Familienmitgliedern auf unterschiedlichen Geräten gleichzeitig genutzt werden können.

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Auf den ersten Blick scheint alles klar. Doch bei genauerem Hinschauen zeigt sich, dass jedes Streamingportal seine eigenen Vorstellungen davon hat, wer Zugriff haben darf und wer nicht.

Mit wem dürfen Streaming Accounts geteilt werden?

Streaming Portale dürfen nur bedingt mit Freunden und Familie geteilt werden.
Streaming Portale dürfen nur bedingt mit Freunden und Familie geteilt werden.  © Unsplash/Jens Kreuter

Ob und mit wem Account-Zugangsdaten geteilt werden dürfen, ist in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des jeweiligen Anbieters geregelt.

Premium-Accounts oder Familientarife sind in der Regel auch nur für Mitglieder der Familie bestimmt. Doch hier kommt es darauf an, wie das Unternehmen den Punkt "Familie" definiert.

Bei Netflix müssen alle Nutzer dem gleichen Haushalt angehören. Familienmitglieder, allen voran Geschwister, die in Deutschland verstreut leben, müssten sich demnach für einen komplett eigenen Account registrieren.

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Ähnlich verhält es sich bei Spotify. Der Musikanbieter erwartet, dass alle Kontobenutzer die gleiche Adresse haben.

Doch warum sind die Streaming-Anbieter so streng?

Schon die Kleinsten haben häufig Zugriff auf Streamingportale.
Schon die Kleinsten haben häufig Zugriff auf Streamingportale.  © Unsplash/Alireza Attari

Dass Streaming-Portale mehreren Menschen eines Haushalts einen Account mit mehreren Nutzerprofilen zugestehen, ist aus zwei Gründen sinnvoll.

Zum einen erlauben die Anbieter das Account Sharing, weil es in einem Haushalt ohnehin dazu kommen würde. Zum anderen bleiben die Anbieter durch Familientarife wettbewerbsfähig.

Wenn Netflix, Amazon Prime Video und Co. gestatten würden, dass Freunde und Familienmitglieder außerhalb des Haushalts legal einen Zugang erhalten, würden sie damit bewusst enormen Umsatzausfällen zustimmen.

Das hätte am Beispiel von Netflix pro Monat Einbußen in dreistelliger Millionen-Höhe zur Folge. Hinzu kommt, dass das Video-Portal allmählich immer mehr Konkurrenz ausgesetzt ist. Schließlich haben auch Disney und Apple jeweils einen neuen Streamingdienst ins Leben gerufen. Um den Unternehmenswert weiterhin hoch zu halten, will das Portal nun mehr Leute dazu bekommen, einen eigenen Zugang zu abonnieren.

Kein Wunder also, dass das Unternehmen im Zuge dessen verstärkt gegen "Account-Schnorrer" vorgehen möchte.

Netflix geht gegen Account Sharing vor

Viele Freunde teilen sich Netflix Zugänge? - Doch, wie lange noch?
Viele Freunde teilen sich Netflix Zugänge? - Doch, wie lange noch?  © Unsplash/YTCount

Das Teilen von Passwörtern, um Familie, Freunden und Bekannten Zugang zu (kostenloser) Musik und Filmen zu geben, ist ein ernstes Thema.

Die großen Streaming-Anbieter und Studios betrachten Passwort-Sharing mittlerweile als neue Form der Filmpiraterie.

Mit eigenen "Task Forces" sollen die unrechtmäßigen Nutzer aufgespürt und sanktioniert werden. Wie genau das geschehen soll, ist noch nicht vollends bekannt. Denn viele mögliche Verfahren stehen häufig im Konflikt mit dem Datenschutzgesetz (z.B. Ermittlung der Verwandtschaftsverhältnisse) oder sind praktisch nicht umsetzbar. Dazu gehört beispielsweise das Tracking per GPS. Da Filme und Serien auch offline angeschaut werden können, lässt sich häufig der genaue Aufenthaltsort nicht klar registrieren.

Eine mögliche Lösung für das illegale Account Sharing könnte darin bestehen, die Registrierung von Endgeräten zu limitieren. Wer Netflix auf dem Laptop und dem Fernseher schauen will, würde demnach schon zwei Zugänge benötigen.

Vorstellbar ist auch, dass bei Ungereimtheiten mit den Nutzerprofilen der Kontoinhaber gesperrt wird. So soll er dazu bekommen werden, unrechtmäßige Nutzer zu entfernen.

Auch Spotify hat bereits reagiert und überprüft seit September 2019 in unregelmäßigen Abständen seine Nutzer, indem das Unternehmen die Adresse des Accountinhabers abfragt.

Darauf ist beim Account Sharing zu achten

Wenn Du Deinen Streaming Account legal mit anderen aus Deiner Familie teilen möchtest, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Jede Person, die den Account nutzt, sollte ein eigenes Profil besitzen. Das gilt vor allem für Kinder, um sie nicht mit altersungerechten Inhalten in Kontakt zu bringen.
  • Achte auf eine gute Internetverbindung, vor allem wenn mehrere Leute gleichzeitig Musik oder Videos über den Account streamen. Bei vier Personen ist eine Internet-Geschwindigkeit von 100 MBit pro Sekunde zu empfehlen.
  • Heruntergeladene Inhalte dürfen keinesfalls mit anderen Menschen auf anderen Medien geteilt werden, da Du sonst gegen das Urheberrecht verstößt.
  • Achte darauf, dass die Account-Mitnutzer keine bezahlpflichtigen Angebote ohne Absprache kaufen, sonst kann es schnell sehr teuer werden.

Account Sharing lohnt sich besonders für Personen innerhalb eines Haushalts.

Ob das Teilen von Passwörtern auch mit Freunden und Familie innerhalb Deutschlands gestattet ist, hängt jedoch von dem jeweiligen Streaming Portal ab. Im Zweifel lohnt sich ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen um auf der sicheren Seite zu sein.

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