Psychoterror, Tierquälerei, Mobbing: Skandal um Influencer Simon "Unge"

Madeira - Rund drei Wochen nach den Vorwürfen gegen die Influencerin "Anni the Duck" (26) gerät nun ein weiterer Influencer ins Kreuzfeuer. Die Rede ist von Simon "Unge" (33), in seinem Fall geht es um angeblichen Psychoterror, Tierquälerei und Mobbing.

Am 26. Mai gab Rachel (28) ihre Sicht der Dinge wieder.
Am 26. Mai gab Rachel (28) ihre Sicht der Dinge wieder.  © Screenshot/YouTube/@riley

Als Unge am 15. Mai auf der Plattform "X" einen Thread verfasste, in dem er über seine Ex-Freundin Rachel (28) und zwei weitere Frauen wetterte, kam der ganze Stein ins Rollen.

Rachel lud daraufhin am Montag ein Statement-Video hoch, indem sie über ihre Erfahrungen mit Unge sprach. Die beiden waren von 2021 bis 2023 in einer Beziehung. Laut ihr hatte der 33-Jährige zwei Seiten, eine liebevolle und eine bösartige.

Als sie zu ihm auf die Insel Madeira zog, sei anfangs alles gut gewesen, doch nach ein paar Wochen änderte sich plötzlich alles. Der Streamer distanzierte sich von ihr, verschanzte sich tagelang in seinem Büro und ließ sie allein.

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"Ich hatte wirklich das Gefühl: Erst hat er sich Mühe gegeben und jetzt, wo er mich 'besitzt', kann er sich einfach so aus dem Staub machen (...) Machen, was er will und mich links liegen lassen, als wäre dieser Jagddrang vorbei", so Rachel.

Unter anderem durfte sie wohl auch zwei Jahre lang ihre Familie in Deutschland nicht besuchen, weil er nicht wollte, dass sie allein irgendwo hinfliegt. Sie fühlte sich von Unge kontrolliert.

Auch Rassismus sei im Spiel gewesen, denn Rachel ist halb Russin und halb Äthiopierin. Als sie gemeinsam bei Freunden waren, habe er sie mit "Rate mal, woher sie kommt" und "Guck mal hier, geshoppt, aus Thailand, 20 Euro, ausm Katalog" vorgestellt.

Der nächste Vorwurf lautet Tierquälerei. Simon soll den Kater Tyger von ihr angeschrien, mit Schuhen und mit einem Koffer nach ihm geworfen haben. Außerdem soll er dem Kater seine Verstecke weggenommen haben.

Insgesamt sei die Beziehung sehr toxisch gewesen, es habe viel Geschrei gegeben, auch von Gewalt ist die Rede.

Unges Antwort

Ein Thread von Simon Unge (33) am 15. Mai brachte die Geschichte ins Rollen.
Ein Thread von Simon Unge (33) am 15. Mai brachte die Geschichte ins Rollen.  © Screenshot/Instagram/@unge

Auf der Plattform "X" behauptete er, vieles in Rachels Video sei gelogen oder übertrieben.

Dennoch lud er ein 42-minütiges Statement-Video auf seinen Kanal hoch. Dort dementierte er die meisten Vorwürfe. Die rassistischen Witze seien zwar genauso passiert, aber Rachel habe wohl selbst mit gelacht und es als Scherz genommen, er sagt, es sei einfach sein Humor.

Den Vorwurf der Tierquälerei wies er von sich, er habe noch nie eine Katze getreten oder geschlagen, und wenn er etwas geworfen habe, seien es "nur" Socken gewesen. Allerdings gab er zu, die Katze angeschrien und nach draußen gejagt zu haben.

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Auch Simon ist der Meinung, dass die Beziehung von beiden Seiten toxisch war. Körperliche Gewalt habe es nie gegeben und vieles werde seiner Meinung nach überdramatisiert.

Von sich selbst sagte er, er sei kein guter Beziehungspartner gewesen, betonte aber auch, dass er nicht sauer auf Rachel ist und ihr nichts Böses will.

Vorwürfe von Viktor "iBlali"

Fast 10 Jahre lang hat "iBlali" (32) nicht über seine Erfahrungen mit Simon Unge gesprochen.
Fast 10 Jahre lang hat "iBlali" (32) nicht über seine Erfahrungen mit Simon Unge gesprochen.  © Screenshot/Instagram/@iblali

Am Montag lud Influencer Viktor "iBlali" ein Video auf seinem Kanal hoch. Er selbst soll negative Erfahrungen mit Unge gemacht haben.

Angefangen habe alles 2015, als Unge und seine damalige Ex-Freundin, die er im Video "Mara" nennt, eine Affäre hatten. Als dies schließlich herauskam, fühlte sich Viktor betrogen und hintergangen.

Unge spielte die Sache herunter und meinte wohl, "Mara" bilde sich das nur ein, sie habe eine "Wahrnehmungsstörung". Später habe er sich mit Unge ausgesprochen und zwischen ihnen sei vorerst alles in Ordnung gewesen.

Im Jahr 2019 äußerte sich "Mara" allerdings zu der Beziehungssituation mit Unge auf "X". Daraufhin machte sich Viktor mit seinen Freunden in einem privaten Gruppenchat mehr oder weniger über den Tweet von ihr lustig. Eine Person aus der Gruppe leitete dies jedoch an Simon weiter, der daraufhin ausgerastet sein soll.

Als iBlali 2021 dann auf die Insel Madeira ziehen wollte, bat er Unge um Hilfe, woraufhin dieser ihn abwies. Er wolle nicht, dass Viktor auf "seine Insel" zieht.

Im Nachhinein stellte sich heraus, dass Unge einigen Vermietern auf der Insel gesagt haben soll, ihm keine Wohnung zu vermieten. Auch andere dort lebende Influencer habe Simon gegen ihn gehetzt, iBlali sprach von einer "regelrechten Hetzkampagne".

Viktor ist unter anderem wegen dieser Sache seit 2022 in Therapie und arbeitet alles wieder auf.

Finales Statement von Unge

Simon Unge (33) nahm am 27. Mai Abschied vom Internet.
Simon Unge (33) nahm am 27. Mai Abschied vom Internet.  © Screenshot/Instagram/@unge

Zu Viktor sprach er auch in seinem Video, er gibt zu, dass es "nicht cool" war, mit seiner Ex-Freundin "Mara" eine Affäre gehabt zu haben. Die Nachrichten aus dem Gruppenchat haben Simon allerdings sehr verletzt.

Er habe auch andere Influencer vor Viktor "gewarnt", als dieser auf die Insel gezogen war. Dass er den Immobilienmaklern gesagt habe, sie sollten ihm keine Wohnung geben, bestreitet er allerdings.

Am Ende des Videos reflektierte er jedoch und sagt, dass er sich nicht immer korrekt verhalten und manipulative Züge gehabt habe.

Gut zwei Stunden nach seinem YouTube-Video meldete sich Simon Unge auf "X" erneut zu Wort und ruderte komplett zurück. Er habe in der Zwischenzeit wohl ein sehr intensives Gespräch geführt und sehe nun den Großteil der Schuld bei sich. Er entschuldigt sich aufrichtig bei Viktor und sagt von sich, dass er ein "missgünstiger" Mensch sei und viel Negatives in die Sache hineininterpretiert habe.

Auch bei Rachel entschuldigte er sich, er sagt von sich selbst, er sei einfach ein "Stück Scheiße" gewesen und habe ein "absolut krankes Ego". Er möchte jetzt an sich arbeiten und geht in Therapie.

Kurz darauf meldete sich Viktor erneut auf "X" zu Wort und meinte zu Recht, dass ihn das Ganze an das von Rachel beschriebene impulsive Hin und Her und die zwei Seiten von Simon erinnere.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/@unge

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