Drehabbruch bei "Obduktion": "Leute, Ihr müsst rausgehen!"

Ulm - Treibt ein Serienmörder in Ulm sein Unwesen? Gleichartige Muster in tödlichen Raubüberfällen auf Senioren bringen Prof. Dr. Sebastian Kunz (44) zu dieser Vermutung. Schneller als gedacht spitzen sich die Geschehnisse zu - samt Drehabbruch.

Prof. Dr. Sebastian Kunz (44, l.) und Jan Josef Liefers (60) untersuchen Leichen aus Ulm.  © RTL

In Ulm scheinen sich einer oder mehrere Täter herumzutreiben, die betagte Menschen überfallen, ersticken und ausrauben. Bislang gibt es bei zwei Todesfällen Parallelen, eine der Leichen hatte sogar noch eine Plastiktüte über den Kopf gestülpt. Die andere Tote konnte erst bei der zweiten Leichenschau als Opfer eines Tötungsdelikts identifiziert werden. Der Totenschein ausstellende Arzt hatte fälschlicherweise einen natürlichen Tod bescheinigt. Offenbar leider keine Seltenheit.

Die Polizei ermittelt bereits in diesen echten Fällen, hat aber noch keinen Täter. Dafür gibt es offenbar ein drittes Opfer.

Als Todesursache eines 89-Jährigen wurde Ersticken festgestellt - angeblich durch Erbrochenes. Allerdings gibt es eine mögliche Strangulationsmarke am Hals, die auch auf ein Erdrosseln hindeuten könnte. Zudem wird kein Erbrochenes im Mundraum gefunden.

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Nach der dritten Leichenschau ist der Fall für Prof. Dr. Sebastian Kunz (44) klar: Es handelt sich um ein Tötungsdelikt. Der Leiter der Rechtsmedizin Ulm muss nach Absprache mit Kriminalhauptkommissar Thomas Mayer den Dreh für die RTL+-Doku "Obduktion" abbrechen: "Leute, Ihr müsst rausgehen", sagt er in die Kamera.

Jan Josef Liefers (60), der im Sektionsraum bleiben darf, muss gestehen: "Das ist das erste Mal, dass so was passiert ist."

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Im Ulmer Krematorium werden wöchentlich bis zu fünf Tote zurückgehalten, bei denen eine zweite Leichenschau stattfindet.  © Stadt Ulm

Dass Tote nach einer ersten Leichenschau ein zweites Mal obduziert werden, passiere in der Rechtsmedizin Ulm drei- bis fünfmal pro Woche, sagt Prof. Dr. Kunz.

So auch bei einem 69-jährigen Mann, dessen Hausarzt ein Herz-Kreislaufversagen mit Respirationsversagen, also Lungenversagen, festgestellt haben will.

Kunz ist skeptisch: "Das hat keinen Informationswert, weil das Ursache von allem sein kann." Denn auch bei einem Tötungsdelikt oder Unfallgeschehen kann es letztlich zu einem Herz-Kreislaufversagen kommen.

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Zudem ist der Mann vollständig bekleidet. Eher ungewöhnlich nach einer ersten Leichenschau, bei der der Verstorbene komplett entkleidet sein muss. Eine Leiche wieder zu bekleiden, besonders wenn die Leichenstarre eingesetzt hat, sei laut Kunz äußerst kompliziert.

Und tatsächlich stellt sich beim Anruf heraus: Der Arzt hatte den Mann nicht entkleidet. Kunz sauer am Telefon: "Das ist eine Ordnungswidrigkeit, ich hoffe, das ist Ihnen bewusst!"

Den neuen Fall "Obduktion" könnt Ihr ab sofort bei RTL+ streamen.

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