Oje, Netflix... Zerstört der Streamingdienst die nächste beliebte Serie mit dieser Realverfilmung?
Los Angeles - Wenn etwas bislang regelmäßig gnadenlos bei sämtlichen Fans eines Genres scheiterte, dann waren das Realverfilmungen von Animes! Nun wagte Netflix gar den Versuch, die erfolgreichste japanische Zeichentrickserie aller Zeiten zu verfilmen: "One Piece"! Der erste Trailer bestätigt dabei die Befürchtungen vieler Fans...
Seit mehr als 24 (!) Jahren zählt "One Piece" nun schon zu den beliebtesten Animes, die es gibt. Im vergangenen Jahr war die inzwischen mehr als 1000 Folgen dauernde Sendung gar die weltweit meistgesehene Serie - noch vor "Stranger Things"!
Von diesem Kuchen wollte auch Netflix ein Stück ab und sicherte sich die Rechte an einer Realverfilmung des (mit einem Umsatz von umgerechnet mehr als 19 Milliarden Dollar) erfolgreichsten Medienfranchise der Welt!
Die Strohhut-Piratenbande rund um Ruffy, Zorro, Nami und Co. sollte zum Leben erweckt werden. Am 31. August ist es so weit und Netflix veröffentlicht die erste Staffel der Serie. Doch jetzt feierte erst einmal der erste Teaser-Trailer Premiere.
Wahre Fans wissen: Animes und Realverfilmungen? Das passte bislang noch so gar nicht! Man erinnere sich nur an die Netflix-Version von "Death Note" (2017), die M.-Night-Shyamalan-Verfilmung von "Avatar – Der Herr der Elemente" ("Die Legende von Aang", 2010) oder die frühen "Dragon Ball"-Adaptionen. Grauenhaft!
Gelingt Netflix mit "One Piece" nun endlich eine gute Anime-Verfilmung - oder droht die nächste Enttäuschung?
Der deutsche Trailer zur "One Piece"-Realverfilmung von Netflix
Versteht Netflix, was "One Piece"-Fans wollen?
"'One Piece' ist ein legendäres Abenteuer auf hoher See. Der auf der meistverkauften Manga-Reihe aller Zeiten von Eiichiro Oda basierende Film handelt vom jungen Abenteurer Monkey D. Ruffy, der schon immer den Wunsch nach Freiheit hatte", heißt es vonseiten des Streaming-Giganten.
Immerhin: Der Inhalt der Serie scheint der des Animes (und Mangas) sehr zu ähneln! "Eines Tages kehrt er seinem kleinen Dorf den Rücken und begibt sich auf eine gefährliche Reise, um einen legendären Schatz zu finden, der ihn zum König der Piraten machen soll. Dazu braucht er zunächst ein Segelschiff und natürlich eine Mannschaft."
Doch ein Blick in den Trailer reicht und jeder Fan kann erahnen, dass aus den Fehlern der Vergangenheit wenig gelernt wurde. Die Serie wirkt so, als hätte sie sich Kinder zur Zielgruppe gemacht. Dabei sind die allermeisten "One Piece"-Fans seit Jahren erwachsen.
In jeder Szene erkennt man, dass im Studio gedreht wurde. Die Animationen wirken plastisch und unnatürlich. Das Ganze sieht eher nach Theaterbühne und nicht nach TV-Spektakel aus.
Dass "One Piece" zu einem Erfolg werden wird, scheint dennoch festzustehen. Die Messlatte liegt tief, der Hype um den Anime ist riesig - und für alle Fans aus Deutschland gibt es dann doch noch einen echten Grund zur Freude. Denn hierzulande sollen die Originalsynchronsprecher des Animes auch die Realverfilmung synchronisieren!
Wenigstens ein bisschen "One Piece"-Zauber ist den Zuschauern also zumindest schon einmal sicher.
Titelfoto: Netflix