Netflix greift gegen Account-Sharing durch: Müssen Deutsche schon ab März draufzahlen?
Deutschland - Nach der Einführung des billigeren Abos mit Werbung, warten Kunden, die ihre Netflix-Accounts mit Familie und Freunden teilen, gespannt auf neue Informationen zum Account-Sharing. Diverse Einschränkungen, Zusatzgebühren und sogar Sperrungen machten in den letzten Tagen die Runde.
Zum 31. Januar hat der beliebte Streaming-Anbieter die neuen Regelungen zum Account-Sharing in Deutschland veröffentlicht.
Die Änderung sehen voraus, dass sich Nutzer monatlich im Haushaltsnetzwerk verifizieren, so das "PCGH"-Magazin für Themen rund um Technik und Games.
"Um sicherzustellen, dass Sie Netflix unterbrechungsfrei nutzen können, verbinden Sie sich mindestens einmal alle 31 Tage mit dem WLAN-Netzwerk an Ihrem Hauptstandort und streamen Sie etwas über die Netflix-App oder -Webseite", heißt es in dem neuen Regelwerk.
Eine Passage, die vielen Nutzern aufstoßen könnte. Besonders Personen, die oft unterwegs Filme und Serien schauen, dürften daran zu knabbern haben.
Wer nicht nachweisen kann, dass sein Gerät zum Haushalt gehört, dem brummt Netflix eine Zusatzgebühr auf. Auch von Account-Sperren ist die Rede gewesen. Doch so schnell die neuen Rahmenbedingungen gekommen sind, verschwanden sie auch wieder.
Am 1. Februar, einen Tag später, hat Netflix sie wieder entfernt.
In den USA erklärte ein Netflix-Sprecher, dass die neuen Regeln, die gegen das Account-Sharing vorgehen sollen, ihre Gültigkeit besitzen. Vorerst in Chile, Costa Rica und Peru als Testmärkte für das neue Modell.
Verschwundene FAQs: Testlauf in Lateinamerika soll Klarheit bringen
In den Ländern Lateinamerikas ist das Teilen von Konten ein großes Problem für Netflix, da es dort ökonomisch betrieben wird. Trotzdem soll es ab März auch in den USA so weit sein: Account-Sharing adé!
Netflix Deutschland hat sich bislang nicht geäußert. Eine Anfrage des Magazins "Heise" ließ jedoch durchblicken, dass auch wir bald mit strengeren Regeln des Streaming-Riesen rechnen müssen. Wie in den USA gilt der Monat März als heißer Kandidat dafür.
Bereits jetzt werden die Stimmen gegen die verschärften Regelungen zum Teilen von Netflix-Konten laut.
Ob der Streaming-Anbieter versehentlich neue Informationen in den FAQs bekannt gegeben hat oder angesichts der Welle an Kritik und Missmut der Kunden kalte Füße bekommen hat, ist bisher unklar.
Angesichts einer größeren Kündigungswelle könnte Netflix aber auch nachträglich an der genauen Umsetzung der Bestimmungen arbeiten. Aktuell sind laut "Heise" verschiedene Strategien im Einsatz.
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